Nachwuchs Landschaftsarchitektur - Vielfalt, Verantwortung & Visionen - Ein Gespräch mit Studierenden
Shownotes
In dieser Folge begrüßen wir drei engagierte Studierende der Landschaftsarchitektur: Jakob Endemann (TU München), Luisa Richter-Wolf (TU Berlin) und Rahel Küng (OST Rapperswil). Gemeinsam sprechen wir über die Vielfalt ihres Berufs, die Unterschiede zwischen den Universitäten und die Bedeutung von Regenwassermanagement.
Erfahren Sie, wie unsere Gäste ihren Weg in dieses vielseitige Fach gefunden haben, welche Ansätze sie im Studium verfolgen und wie sie mit ihren Visionen zur Gestaltung nachhaltiger Lebensräume beitragen möchten. Ob Sie in der Branche tätig sind, ein Studium in Betracht ziehen oder sich einfach für die Verbindung von Natur und gebauter Umwelt interessieren – diese Folge gibt spannende Einblicke in die Arbeit und Denkweise der nächsten Generation in der Landschaftsarchitektur. Sie haben ein aktuelles Regenwassermanagementprojekt? Dann unterstützen wir Sie gerne.
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Podcastempfehlungen der Gäste:
Transkript anzeigen
00:00:01: (Belebende Musik) Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen
00:00:11: Folge des Regenwassermanagement-Podcasts.
00:00:14: Heute habe ich drei Gäste, das ist absolute Premiere (lacht), so
00:00:17: viele waren noch nie zu Gast.
00:00:20: Einmal: Jakob Endemann aus München, Luisa Richter-Wolf aus Berlin und Rahel aus
00:00:28: Rapperswil, in der Schweiz übrigens.
00:00:31: Alle drei haben eins gemeinsam: Sie studieren Landschaftsarchitektur.
00:00:36: Aber eigentlich stimmt das gar nicht so richtig, weil obwohl sie eigentlich
00:00:39: vordergründig das Gleiche studieren, gibt es irgendwie doch ziemlich viele
00:00:42: Unterschiede und ist vieles anders.
00:00:44: Da kommen wir gleich noch mal drauf zurück.
00:00:46: Und tatsächlich gibt es noch eine Gemeinsamkeit: Die drei haben einen
00:00:51: Podcast, noch gar nicht so lang.
00:00:53: Und deshalb, gleich zu Beginn, habe ich sie zu uns eingeladen und freue
00:00:56: mich sehr, dass sie zu Gast sind.
00:00:59: Mit Jakob, Luisa und Rahel spreche ich heute über die Landschaftsarchitektur, was
00:01:04: die drei daran begeistert, was Sie im Studium so lernen und welche
00:01:08: Berührungspunkte sie auch mit Regenwassermanagement haben.
00:01:11: Es wird persönlich, abwechslungsreich und mit Sicherheit lebendig.
00:01:16: Ich freue mich sehr auf das Gespräch und wünsche viel Spaß beim Hören.
00:01:29: Herzlich willkommen im Podcast-Universum, ihr drei (lacht).
00:01:34: Schön, dass ihr heute bei uns zu Gast seid.
00:01:37: Danke für die Einladung. Vielen Dank für die Einladung.
00:01:39: Danke, wir freuen uns auch.
00:01:41: Ja, habe schon gesagt, ich habe mich sehr gefreut, als ich über LinkedIn erfahren
00:01:45: habe, dass ihr einen Podcast habt, "Nachwuchs", mit der Doppeldeutung.
00:01:52: Da kommen wir vielleicht auch noch mal zurück auf den Namen, aber vorab.
00:01:57: Eigentlich stellt man sich ja so- oder ich stelle mir so einen klassischen
00:02:02: Landschaftsarchitekt, eine klassische Landschaftsarchitektin vor, hatte
00:02:07: eigentlich da ein Bild aus der Erfahrung.
00:02:09: Aber wenn ich so eure Geschichten mir wieder anhöre, dann gibt es die eigentlich
00:02:13: ja gar nicht, sondern gibt es unterschiedliche Richtungen,
00:02:17: unterschiedliche Ansätze, Gedanken.
00:02:21: Deshalb, Jakob, beschreib vielleicht du mal in deinen Worten, was ist
00:02:25: ein Landschaftsarchitekt?
00:02:28: Eine Person, die die sich mit der Gestaltung,
00:02:32: der Planung und auch vielleicht der Renaturierung der Landschaft befasst.
00:02:38: Landschaft ist aber nicht nur die Landschaft außerhalb der Stadt.
00:02:42: Landschaft kann auch innerhalb der Stadt sein.
00:02:44: Landschaft ist nicht nur grün.
00:02:47: Landschaft kann auch grau, grün, blau, gelb, lila sein.
00:02:54: Und was ist jetzt Landschaftsarchitektur?
00:02:57: Also wir haben wie den Architekten der Landschaft, könnte
00:03:01: man sagen, der Architekt plant Gebäude und ein Landschaftsarchitekt
00:03:07: plant die Landschaft, also alles außen rum das Gebäude.
00:03:12: Ja, ich glaube (lacht), kann man so stehen lassen und ist soweit
00:03:16: alles drin, was so dazu gehört.
00:03:20: Jetzt habt ihr euch in eurer letzten Folge darüber unterhalten, so auch die
00:03:25: Unterschiede an euren Universitäten.
00:03:27: Rahel, du an der OST, Ostschweizer Fachhochschule, habe ich nachgeschaut.
00:03:34: Luisa, du an der TU Berlin und Jakob, du an der TU München.
00:03:38: Drei unterschiedliche Universitäten.
00:03:42: Rahel, vielleicht kannst du kurz noch mal zusammenfassen, was so
00:03:46: die Unterschiede sind?
00:03:48: Also die Unterschiede befassen sich hauptsächlich mit den verschiedenen
00:03:52: Vertiefungsrichtungen.
00:03:53: Wir hier an der OST, in der Schweiz, haben sehr, sehr ein breit gefächertes Studium.
00:04:00: Und so wie ich das mitbekommen habe, an der
00:04:05: TUM ist es sehr ähnlich wie in der Schweiz, also auch mit Entwurf und
00:04:09: Landschaftsplanung, alles mit dabei.
00:04:11: Und an der TU Berlin ist es sehr viel auf Entwurf ausgerichtet,
00:04:16: also auf die Objektplanung.
00:04:19: Passt so, Luisa, Jakob?
00:04:21: Ja, stimmt auf jeden Fall.
00:04:23: Also bei uns sind das unterschiedliche Studiengänge.
00:04:26: Also Landschaftsplanung gibt es bei uns nicht so richtig, sondern der Studiengang
00:04:31: heißt Umweltplanung und- Ökologie und Umweltplanung, und es ist
00:04:35: wirklich ganz strikt getrennt.
00:04:37: Und was uns beigebracht wird, was Landschaftsarchitektur ist,
00:04:42: ist quasi Objektplanung.
00:04:44: Also es muss einen Entwurf geben und er ist auch eigentlich fast
00:04:50: immer im städtischen Raum.
00:04:53: Und in der Landschaft ist es so- also ich weiß nicht, ob es
00:04:59: daran liegt, dass wir in Berlin sind und einfach nur Berliner Projekte genommen
00:05:03: werden und nur Berliner Projektorte.
00:05:06: Aber in der Landschaft gibt es selten ein Projekt und wenn, dann muss da
00:05:11: schon auch ein Entwurf hinterstehen.
00:05:13: Also da muss schon ein künstlerischer Anspruch sein, weshalb
00:05:17: das jetzt ein Landschaftsarchitekt oder eine Landschaftsarchitektin planen sollte.
00:05:22: Deswegen, so ist das irgendwie auch so ein bisschen zustande gekommen, dass wir
00:05:27: überhaupt auf die Idee zu dem Podcast gekommen sind, weil wir, also Rahel und
00:05:31: ich hatten uns bei der Lasko kennengelernt und haben da irgendwie dann angefangen,
00:05:35: drüber zu reden, wie unterschiedlich teilweise sogar unser Studium ist,
00:05:39: und dachten, vielleicht liegt es auch daran, dass es Deutschland
00:05:43: und Schweiz ist, dass da so viele Unterschiede entstehen.
00:05:48: Aber jetzt denke ich langsam, irgendwie macht da jede Hochschule so ein bisschen
00:05:52: ihr eigenes Ding draus und guckt, was sie gut findet und wie sie das dann betitelt.
00:06:01: Jakob, kannst du es bestätigen?
00:06:03: Kann ich auf jeden Fall bestätigen.
00:06:04: Also jeder, jede Hochschule hat seine Lehrstühle, seine Professoren, und
00:06:08: jeder Professor hat natürlich auch seine eigene Geschichte und seine eigenen
00:06:13: Interessen und somit gestaltet sich dann einfach die Lehre
00:06:17: an jeder Hochschule unterschiedlich.
00:06:20: Und ich denke jetzt nicht, dass es per se schlecht ist, aber
00:06:25: der Unterschied, jetzt dann auch wirklich innerhalb von Deutschland, ist dann schon
00:06:28: wirklich groß zwischen den Hochschulen und Universitäten.
00:06:34: Also es ist schon auch, würde ich sagen, entscheidend, wenn ich jetzt vorhabe,
00:06:38: Landschaftsarchitektur zu studieren, dass ich mir schon auch noch mal, ja, mich
00:06:42: intensiv mit den unterschiedlichen Hochschulen auseinandersetze und
00:06:46: schaue, was da so die Schwerpunkte sind.
00:06:49: Weil jeder hat natürlich auch seine eigenen Interessen oder vielleicht
00:06:53: seine eigenen Vorstellungen jetzt, bevor er das Studium beginnt, wo
00:06:56: er denn vielleicht hin will.
00:06:57: Die eine Person ist vielleicht eher die kreativere Person und
00:07:01: will wirklich sich auf das Design, auf den kreativen Entwurf, spezialisieren.
00:07:08: Und vielleicht jemand, der sich nicht so wohlfühlt,
00:07:11: der ist dann vielleicht an einer anderen Hochschule besser aufgehoben, wo es eher
00:07:15: in die Landschaftplanung-Richtung geht.
00:07:18: Ich glaube, dass der Punkt aber auch- also bevor man anfängt zu studieren,
00:07:24: weiß man, glaube ich, gar nicht die Feinheiten zwischen Hochschule und
00:07:27: zwischen Universität, zwischen die Hochschule ist in einer kleinen Stadt oder
00:07:30: eher auf dem Land oder in der Großstadt Berlin.
00:07:33: Also eigentlich ist es auch so ein bisschen der Wunsch,
00:07:39: mit diesem Podcast da aufzuklären und zu zeigen, wie sind denn die
00:07:46: unterschiedlichen Standorte?
00:07:48: Also klar, es gibt auch andere Institutionen, die sich darum kümmern,
00:07:52: dann so eine Liste zu erstellen und das irgendwie noch mal aufzuarbeiten,
00:07:56: aber ist es ja schon noch mal ein bisschen was anderes, wenn das einem quasi
00:07:59: jemand erzählt, der da studiert.
00:08:02: Genau, also weil ich glaube, es ist schwierig, wenn man weder so richtig weiß,
00:08:06: was Landschaftsarchitektur ist, weil viele schlittern da ja so rein, so grob gelesen,
00:08:12: was es gibt und dann so: Ja, bewerbe ich mich mal drauf, und dann findet man erst
00:08:17: so drei Semester später raus, was wirklich Landschaftsarchitektur ist.
00:08:21: Und sich dann im Vorhinein wirklich so recherchemäßig jede Hochschule angucken
00:08:26: zu können, ist, glaube ich, sehr schwer.
00:08:27: Und dann geht es ja noch weiter, ne.
00:08:29: Es geht ja auch noch um die Abgrenzung Architektur, Landschaftsarchitektur,
00:08:36: Landschaftsplanung und so weiter.
00:08:39: Ihr hattet einiges genannt und das fand ich eigentlich ganz interessant.
00:08:42: Ich wei gar nicht genau, wer es von euch gesagt hat.
00:08:45: Ich glaube, Louisa, du warst es.
00:08:46: Eigentlich unterscheidet sich es im Maßstab.
00:08:50: Habe ich nicht gesagt, aber so wird es uns beigebracht, ja (lacht).
00:08:53: Na ja, beziehungsweise bei uns ist einfach der Entwurf das Wichtige.
00:08:58: Also so wie es uns beigebracht wird, hat Landschaftsplanung nicht viel mit einem
00:09:03: künstlerischen Entwurf zu tun, sondern es ist eher so eine Flächenplanung.
00:09:09: In diese Fläche würde man das und das legen können.
00:09:13: Und Landschaftsarchit-
00:09:14: Funktional. Genau.
00:09:15: Und Landschaftsarchitektur ist dann die Projektplanung, die wirklich ins Detail
00:09:22: ausplant, wie eine Fläche bespielt werden soll.
00:09:26: Aber natürlich auch durch den Maßstab dann charakterisiert,
00:09:31: weil Landschaftsplanung, wenn man, wie ihr es jetzt gerade gesagt habt, eher
00:09:33: flächenhaft, dann ist man natürlich auf einem Maßstab, der ein größeres Areal-
00:09:37: der sich auf ein größeres Areal bezieht.
00:09:39: Und der kreative Entwurf wirklich kann wahrscheinlich auch nur bis zu einem
00:09:44: gewissen- bis zu einer gewissen Größe funktionieren,
00:09:47: weil irgendwann, ja, wären es zu viele Details.
00:09:52: Ja, aber bei uns ist quasi das, wie schon davor gesagt, auch alles in
00:09:58: Landwirtschaftsarchitektur zusammengefasst, also auch die
00:09:59: Landschaftsplanung, und die Kreativität kommt dann in anderen
00:10:02: Maßstäben einfach zum Tragen.
00:10:04: Also dort werden dann halt größere Zusammenhänge gesehen und verknüpft und
00:10:08: so funktioniert dann die Landschaft, das geplante Objekt in dem Sinne,
00:10:12: einfach in einem großen Maßstab, beziehungsweise in der großen Fläche.
00:10:17: Das sind im Endeffekt einfach nur Begrifflichkeiten und über alle
00:10:21: Ländergrenzen hinweg, und unter allen Universitäten hast du eine andere
00:10:27: Definition für jeden Begriff, so ein bisschen, würde ich sagen.
00:10:31: Was ich aber tatsächlich auch schwierig finde, weshalb ich irgendwie auch
00:10:35: wahrscheinlich mich an so vielen verschiedenen Punkten einsetze,
00:10:40: darüber irgendwie zu reden oder da irgendwie Aufmerksamkeit drauf zu legen,
00:10:45: weil Landschaftsarchitektur ist ja kammerfähig.
00:10:48: Und wenn das in der Uni alles so verschwimmt, finde ich,
00:10:51: ist es super schwierig.
00:10:53: Wenn ich mich für ein Studium entscheide, würde ich ja schon gerne wissen: Was
00:10:57: kann ich damit später mal machen?
00:10:59: Und wenn ich dann, was weiß ich wie viele Jahre da studiere und zum Schluss sagt mir
00:11:02: die Kammer: „Ja, nein, also da ist zu viel Landschaftsplanung drin, das geht nicht.
00:11:06: " Also da finde ich, müsste es dann irgendwie schon-
00:11:12: dass man das im Studium direkt mitbekommt, was ist das Ziel, was kann
00:11:16: ich mit diesem Studium machen?
00:11:17: Und wenn ich was anderes möchte, müsste ich vielleicht die Uni wechseln.
00:11:22: Also das ist so ein bisschen auch meine Mission, weshalb ich finde, dass da
00:11:25: einfach Aufmerksamkeit drauf gehört.
00:11:28: Und ein bisschen mehr Standard, doch ein bisschen mehr Standardisierung
00:11:31: dann reinkommt.
00:11:33: Ich komme ja aus dem Marketing (lacht) und ich fand dann irgendwie ganz nett, wie ihr
00:11:38: so- also wenn man jetzt Werbung machen würde für ein
00:11:42: Landschaftsarchitekturstudium, und weil man eben vielleicht nicht
00:11:46: hundertprozentig weiß, was man am Ende tut, dann fand ich vier Sätze oder
00:11:51: Beschreibungen ganz cool, irgendwie, als ihr gesagt habt: „Wie
00:11:55: Architektur, nur draußen.
00:11:57: Architekt der Landschaft, klar, wenn man es einfach mal umdreht, gerade wenn ich so
00:12:02: denke: Ah, ich will Architekt werden, dann einfach noch mal aber auch das Feld
00:12:06: Landschaftsarchitekt aufzumachen, finde ich eigentlich auch- also ein bisschen
00:12:10: Abwerben vielleicht sogar ganz schön.
00:12:14: Und aber auch dann kritisch betrachtet.
00:12:17: Wir wissen von allem was, aber von nichts alles (lacht).
00:12:20: Habt ihr auch gesagt, dass ihr quasi alle zusammenbringt, die
00:12:26: Experten zusammenbringt, aber im Endeffekt das große Ganze dann im Blick habt.
00:12:31: So, das fand ich eigentlich eine ganz gute Beschreibung, die aber auch klarstellt, wo
00:12:37: man sich da positioniert, auch gegenüber anderen Gewerken.
00:12:41: Und was auch noch ganz schön war, fand ich, man merkt den Orten an, aus
00:12:45: welcher Richtung sie geplant wurden.
00:12:48: Hat auch noch jemand gesagt von euch (lacht), das fand ich
00:12:50: eigentlich auch ganz nett.
00:12:51: Woran merkt man das?
00:12:53: Also was genau erkennt man, dass das jetzt quasi aus der
00:12:56: Landschaftsarchitekturperspektive geplant wurde oder der
00:12:58: Landschaftsarchitekt zuerst da war?
00:13:01: Woran merkt man das und was hat das für Vorteile?
00:13:05: Also ich finde, gerade wenn Leute aus der Architektur, die keinen
00:13:10: Landschaftsarchitekturhintergrund haben, so eine Fläche mit planen,
00:13:14: dann merkt man einfach, dass das zwei unterschiedliche Ausbildungen sind.
00:13:18: Also man merkt den Entwürfen an, also einfachstes Beispiel: Mein Innenhof, da
00:13:24: sind Bete unterhalb der Balkone geplant.
00:13:28: Also wenn man aus einem Landschaftsarchitektur-Hintergrund
00:13:32: käme, wüsste man: Pflanzen brauchen Wasser (lacht).
00:13:34: Und vielleicht wäre es gut, mit drüber nachzudenken, wie
00:13:42: bewässere ich die Pflanzen?
00:13:43: Und haben die da unter den kleinen Balkonen, haben die da überhaupt die
00:13:46: Möglichkeit, an Regenwasser ranzukommen?
00:13:48: Und- also das sind so meine, als Student wahrscheinlich
00:13:52: auch, so ein bisschen überheblichen Anmerkungen dann, aber ich denke mir so:
00:13:57: Wie kann man denn das nicht mitplanen?
00:13:58: Also wie kann man denn einfach vergessen, dass da Balkone drüber sind?
00:14:03: Und ich glaube nicht, dass wenn man aus der Landschaftsarchitektur kommt, dass man
00:14:09: bei so einer Beetfläche einfach vergessen würde, wo die Bewässerung herkommt,
00:14:13: also ganz kleines Beispiel.
00:14:15: Oder welche Pflanzen verwendet werden.
00:14:17: Dann werden da halt irgendwelche Pflanzen reingesetzt, weil die ganz nett aussehen.
00:14:21: Niemand kümmert sich drum, niemand pflegt das jemals und dann stirbt das halt.
00:14:27: Und dann fragt man sich: Warum hat es nicht funktioniert?
00:14:29: Na ja, wenn es jemand geplant hätte, der Ahnung hat von Pflanzen, was das für
00:14:34: Lichtbedingungen dort sind und für Wasserbedingungen und für
00:14:37: Bodenverhältnisse, dann hätte die Pflanzung vielleicht länger überlebt, so.
00:14:41: So was- also der Satz kann gut von mir gekommen sein, es könnte gut sein (lacht).
00:14:49: Gut, dass du das Thema Wasser ansprichst, weil das ist was, was wir tatsächlich auch
00:14:54: oft merken: Wann das Thema Regenwassermanagement
00:14:57: angegangen wurde in der Planung.
00:15:00: Erst quasi zu einem relativ späten Zeitpunkt oder von Anfang an mitgedacht,
00:15:05: ne, von Gebäude bis Freifläche total durchgeplant.
00:15:10: Was mache ich mit dem Regenwasser, das vom Dach, von der Fassade und so weiter kommt?
00:15:15: Ist ein riesen Unterschied, ja, wann das-
00:15:17: Also es ist, glaube ich, auch so, dass wenn man- ich war jetzt beim NAT, also
00:15:22: beim Nachwuchsarchitekt*innen-Tag, bei so einem interdisziplinären Workshop,
00:15:26: und da haben wir halt auch darüber geredet: Eigentlich müssten wir
00:15:29: von Anfang an zusammen entwerfen.
00:15:31: Also es macht keinen Sinn, zuerst das Gebäude zu entwerfen und dann irgendwann
00:15:35: danach zu sagen: „Ach ja, hier ist ja irgendwie noch so
00:15:39: Fläche drum rum, da können wir ja immer noch jemanden aus der
00:15:42: Landschaftsarchitektur holen.
00:15:43: Und es macht irgendwie genauso wenig Sinn, es andersherum zu machen, die Fläche zu
00:15:46: planen und die ganze Zeit so einen weißen Klotz da drin zu haben und irgendwann zu
00:15:50: sagen: „Ja, okay, was kann dieser weiße Klotz eigentlich?
00:15:52: " Sondern es ist ja viel schöner, einerseits für
00:15:57: das Wahrnehmen von dem Ort später, also wenn ich als Mensch mich durch diesen Ort
00:16:02: bewege, glaube ich auch, dass man daran merken kann, ob ein
00:16:06: Gebäude mit seiner Umgebung zusammen gedacht wurde von Anfang an oder ob das
00:16:11: eine da war und das andere kam so später obendrauf.
00:16:14: Und ich glaube, dass einfach super viele Potenziale vergeudet werden,
00:16:19: weil man sich zu spät erst darüber Gedanken macht und dann steht das eine
00:16:23: schon fest und dann: „Ja, ist ja auch egal.
00:16:25: " Und da ist dann Regenwasser zum Beispiel auch so eine Sache.
00:16:28: Man könnte das von den Dächern ja schon mal direkt mitbenutzen.
00:16:31: Klar, ja.
00:16:33: Ja, ich glaube, ganz häufig ist dann-
00:16:33: Aber halt nicht, wenn man es zusammen plant, ja.
00:16:36: Ganz häufig ist dann aber am Ende wahrscheinlich auch
00:16:39: Geld ein wichtiger Faktor, weil vor allem vielleicht auch im Privaten, nehmen
00:16:44: wir einfach mal in ein privates Hausprojekt,
00:16:47: ein Einfamilienhaus, was geplant wird, da wird das Geld in das Haus fließen, weil
00:16:51: das ist das, wo die Familie oder wie auch immer, die meiste Zeit
00:16:56: drin verbringen wird.
00:16:57: Man wird das Geld eher für das Haus dann ausgeben und dann bleibt der Garten, so
00:17:02: schade es ist, wahrscheinlich eher auf der Strecke und: „Oh, jetzt ups, ist kein Geld
00:17:06: mehr da, dann machen wir halt einfach Rollrasen hin.
00:17:09: Das kann aber auch wahrscheinlich im städtischen Kontext auch mal passieren.
00:17:13: Und das ist genau das, wo wir gerade drüber reden, dass man einfach sich denkt:
00:17:17: Okay, nein, das funktioniert eigentlich gar nicht zusammen, der
00:17:20: Außenraum und das Gebäude.
00:17:22: Ja, ich finde aber auch, dass es heutzutage einfach nicht
00:17:24: mehr zeitgemäß ist.
00:17:26: Wir verbringen Zeit draußen, wir merken, das tut uns allen gut und es tut uns auch
00:17:31: allen gut, wenn wir grün sehen, Bäume oder Wiese.
00:17:34: Es kann auch Rasen sein, aber einfach, dass
00:17:37: es irgendwo auch eine Qualität hat, sich draußen aufzuhalten.
00:17:41: Und dann braucht man auf jeden Fall den geplanten Grünraum, der möglichst
00:17:46: natürlich dann auch zusammenpasst mit dem Gebäude.
00:17:49: Ich glaube, das ist auch eine Art fehlende Wertschätzung, dass man einfach gar nicht
00:17:52: weiß, dass es Landschaftsarchitektur gibt.
00:17:57: Und so dieses Grün, dieses Draußen ist einfach irgendwie immer da
00:18:01: und dass es da jemanden gibt, der da wirklich viel Zeit reingesteckt hat,
00:18:05: zu gucken, wie mache ich das gut?
00:18:08: Also das ist ja das Problem, an einem guten Entwurf sieht man nicht wirklich,
00:18:11: dass da jemand da war, das wirkt wie schon immer da gewesen.
00:18:15: Und das ist, glaube ich, was da aber auch mit reinfällt, dass man den Freiraum gerne
00:18:19: vergisst, weil der schon so wie immer da gewesen wirkt und weshalb wir halt
00:18:26: auch mehr Werbung brauchen (lacht).
00:18:28: Ja, vielleicht-Unsere Mission.
00:18:30: Ja, super.
00:18:31: Und vielleicht gibt es in Zukunft einfach Kombibüros, ne, also dass gleich
00:18:38: einfach beide Planungen mit dabei sind.
00:18:43: Würde auf jeden Fall Sinn machen, ja.
00:18:47: Und umgekehrt kann man natürlich auch nicht erwarten, dass jetzt ein
00:18:50: Hochbauarchitekt so tief in der Freiflächenplanung drinsteckt.
00:18:54: Es gibt ja nicht umsonst einen eigenen Studiengang (lacht) auch noch für die
00:18:57: Freifläche und umgekehrt von euch auch nicht erwartet werden
00:19:01: kann, dass ihr den Hochbau mitdenkt.
00:19:03: Von dem her braucht es im Endeffekt ja auch die zwei Kompetenzen
00:19:09: im besten Fall zusammen, ja.
00:19:11: Auf jeden Fall.
00:19:12: Nur wichtig finde ich halt auch, dass die Leute schon ab dem Studium wissen:
00:19:17: Hey, welche Disziplinen brauchen wir?
00:19:20: Mit welchen arbeiten wir zusammen?
00:19:22: Wo können wir nachfragen, wenn es jetzt um den Bereich geht?
00:19:26: Das bei der Statik jetzt zum Beispiel gar nicht in Frage gestellt (lacht).
00:19:30: Da ist ganz klar, da braucht es jemand.
00:19:32: Das kann ich nicht einfach so mitmachen.
00:19:35: Beispiel, finde ich, ja.
00:19:40: Ihr seid ja schon mitten im Studium.
00:19:43: Jakob, wie bist du draufgekommen, Landschaftsarchitektur zu studieren?
00:19:49: Okay, bei mir war das nach der Schule eigentlich eine gute Frage.
00:19:58: Also ich habe zwar Landschaftsarchitekten in der Familie, aber ich wollte
00:20:00: eigentlich nie das Gleiche machen.
00:20:02: Und dann waren das so die Ideen: Okay, du willst irgendwas Kreatives machen.
00:20:08: Du willst aber auch was machen, wo du draußen sein kannst, wo du mit
00:20:13: der Natur irgendwas auch machst.
00:20:15: Ich wollte was mit Menschen machen.
00:20:18: Der soziale Aspekt sollte auf jeden Fall drin sein und dann bin ich dann doch
00:20:23: zu der Landschaftsarchitektur gekommen, weil dieser Studiengang auf jeden
00:20:27: Fall diese Aspekte alle vereint.
00:20:30: Und ich bin nach wie vor zufrieden.
00:20:33: Und ich denke, es ist wirklich für viele Leute, die vielleicht
00:20:39: zwischen diesen Sachen wirklich schweben, zwischen diesen Feldern,
00:20:43: ein Studiengang, der was für sie wäre.
00:20:46: Jetzt weiß ich nicht, ob es noch aktuell ist, aber in der Podcast-Folge, in der du
00:20:50: dich vorstellst, hast du gesagt, du bist im Auslandssemester gerade in Italien.
00:20:56: Ist das noch der Fall?
00:20:58: Ich kann es nicht erkennen am Hintergrund (lacht).
00:20:59: Doch, ich sitze gerade hier im Nebenraum im Büro, richtig.
00:21:03: Sehr schön. Was machst du?
00:21:06: Ist es ein klassisches Auslandssemester oder ist es ein Praktikum?
00:21:09: Es ist ein Auslandspraktikum, genau.
00:21:12: Auslandspraktikum, okay.
00:21:14: Erzähl, was machst du, in welchem Büro bist du?
00:21:17: Also ich bin in einem eher kleineren Landschaftsarchitektur-und
00:21:21: Architekturbüro in Vicenza.
00:21:23: Also die machen tatsächlich beides, ist ein Kombibüro.
00:21:26: Und ja, also ich war jetzt seit Anfang Anfang des Praktikums an einem Masterplan
00:21:32: dran und- zur Umnutzung von einer ehemaligen landwirtschaftlichen Anlage.
00:21:38: Und generell ist das Büro relativ breit aufgestellt, würde ich sagen.
00:21:43: Also sowohl Land Art, also auch Kunstprojekte und Interventionen bis zu
00:21:49: klassischer Architektur und eben auch Masterplänen.
00:21:52: Da bin ich eigentlich ganz zufrieden mit der Wahl, und
00:21:55: ist auf jeden Fall eine wahnsinnig gute Erfahrung, innerhalb des Studiums mal aus
00:21:58: dieser Bubble der Universität rauszukommen, und
00:22:03: sei es auch nur für ein Semester.
00:22:04: Ich glaube, das verändert wirklich den Blick noch mal.
00:22:09: Und würdest du sagen, dass es Unterschiede gibt zwischen italienischer
00:22:12: Landschaftsarchitektur und deutscher Landschaftsarchitektur?
00:22:16: Ja, das ist eine gute Frage.
00:22:17: Ich würde auf jeden Fall da zustimmen, dass es Unterschiede gibt.
00:22:22: Und zwar, in Italien ist der Bezug zur Geschichte und zur Kultur
00:22:29: oft ziemlich vordergründig und viele Gestaltungselemente der
00:22:34: Landschaftsarchitektur sind noch vielmehr auf das Gebäude
00:22:37: ausgerichtet, weil die Architektur, ich kann es jetzt nur in
00:22:41: der Stadt zum Beispiel auch als Beispiel nennen, in der ich bin,
00:22:44: das ist Vicenza, und da war der italienische Architekt
00:22:47: Palladio sehr aktiv.
00:22:49: Also es gibt sehr viele Gebäude von ihm, wie gesagt, in der Innenstadt, auch im
00:22:53: Umkreis der Stadt, viele alte Villen.
00:22:55: Und das ist einfach so ein kulturelles Erbe und das ist jetzt nicht nur in der
00:22:59: Stadt so, sondern in ganz Italien, dass in vielen Entwürfen einfach
00:23:05: der Fokus mehr auf der Architektur als auf dem Freiraum liegt.
00:23:08: Also ich würde sagen, wir haben durchaus in Deutschland mehr Verständnis.
00:23:14: Ich würde nicht sagen genug, aber mehr Verständnis für den Freiraum
00:23:17: als in Italien.
00:23:18: Also da sind wir sogar noch einen Schritt hinter Deutschland hier, genau.
00:23:23: Okay.
00:23:25: Ja, auch mal interessant, die Unterschiede in den Ländern zu sehen und zu betrachten.
00:23:32: Luisa, bei dir war es sehr unterhaltsam, die Geschichte (lacht),
00:23:37: muss ich sagen, wie du zum Studium schlussendlich gekommen bist.
00:23:42: Am Ende hast du Google gefragt (lacht) nd hat dir geholfen.
00:23:47: Erzähl, also vielleicht nicht die ganze, ganze Geschichte.
00:23:50: Ich glaube, da würde ich einfach auf euren Podcast verweisen, weil da kann man sich
00:23:53: wirklich die ganze Geschichte anhören.
00:23:55: Aber was hast du Google gefragt am Ende?
00:24:00: „Was muss ich studieren, einen Park zu entwerfen?
00:24:02: ", habe ich gefragt.
00:24:04: Und dann kam das Wort Landschaftsarchitektur.
00:24:07: Dann habe ich mich sehr gefreut, dass es das hier bei uns in Berlin gibt.
00:24:10: Das war eine sehr lange Reise, bis ich da angekommen bin.
00:24:13: Es hat einige Jahre gedauert und das kann man sich dann in der Folge anhören.
00:24:19: „Luisa aus Berlin", glaube ich, Folge 2 (lacht).
00:24:22: (lacht) Genau, es wird dann am Ende kein Schwimmen mit Delfinen,
00:24:27: sondern die Landschaftsarchitektur.
00:24:30: Aber was ja nicht ist, kann ja noch werden (lacht).
00:24:34: Aber fand ich auch, und sicherlich geht es vielen so, oder das ist ja auch
00:24:40: ein bisschen eure Mission, dass es eben nicht so lang dauert für die Leute,
00:24:44: rauszufinden, dass Landschaftsarchitektur da passend ist.
00:24:50: Und von dem her, ich verweise auf die Folge, weil hört sie euch an,
00:24:54: die fand ich sehr (lacht) nett.
00:24:57: Du bist jetzt bald fertig mit deinem Master, also bald,
00:25:01: in einem Jahr, hast du gesagt.
00:25:04: Ja, ich habe jetzt mein letztes Semester, wo ich so wirklich noch Kurse machen muss
00:25:09: und ich hoffe, dass ich in einem Jahr fertig bin.
00:25:13: Ich muss mal gucken, weil man muss ja auch ein Fachgebiet finden, was einem betreuen
00:25:17: kann, bei dem man gerne schreiben möchte.
00:25:20: Ich glaube, ich werde ein bisschen länger studieren, als nur noch
00:25:23: ein Jahr, Punkt ein Jahr.
00:25:25: Aber so grob bin ich dann fertig.
00:25:28: Was hast du vor danach?
00:25:29: Ich weiß es noch nicht ganz so genau.
00:25:32: Also ich arbeite ja aktuell als Werkstudentin in einem Büro
00:25:37: und ich will danach eigentlich so schnell es geht in die Kammer.
00:25:41: Dafür muss ich ja weiter in einem Büro arbeiten.
00:25:43: Ich kann ja auf gar keinen Fall 40 Stunden in einem Büro arbeiten, das macht
00:25:46: mich fertig, das geht nicht.
00:25:49: Dann schreibe ich ja noch Kolumnen und würde auch gern irgendwie dieses
00:25:53: Journalistische weiter ausbauen.
00:25:55: Dann mag ich aber auch so Ehrenamt und Gremien.
00:25:59: Dann mag ich auch Fotografie.
00:26:01: Das ist jetzt nicht unbedingt mit Landschaftsarchitektur, wo ich mir auch
00:26:04: vorstellen könnte, so Projekte zu fotografieren, fertige Projekte.
00:26:09: Es gibt einfach ziemlich viele Baustellen, es gibt ziemlich viele Richtungen, Ideen.
00:26:17: Und ich habe noch keinen genauen Plan und es wird definitiv keine
00:26:23: Stelle 40 Stunden in einem Büro, sondern es wird mehrgleisig in
00:26:27: alle möglichen Richtungen.
00:26:29: Da bin ich gespannt, was bei rauskommt.
00:26:32: Rahel, wie war es bei dir?
00:26:36: Ich habe- bei mir war es auch Zufall.
00:26:37: Also eigentlich purer Zufall, dass ich entdeckt habe, dass es das Studium gibt.
00:26:44: Und ich habe das eigentlich nur anhand eines ganz kleinen Flyers, der
00:26:50: irgendwo in der Ecke lag, mal bei einer Vorstellung von Hochschulen mitbekommen.
00:26:57: Bin da auch nur so ein bisschen durch und habe das gesehen und dachte
00:26:59: so: Landschaftarchitektur?
00:27:02: Also ich habe mich für Architektur interessiert, aber das war mir dann zu
00:27:06: wenig grün und dann hat mich das eigentlich gerade sofort gepackt
00:27:11: und habe mich dann auch so gleich dran gemacht, alle Bedingungen zu erfüllen.
00:27:15: Also ich brauchte erst noch ein Praktikum, also ein Praxissemester, ein
00:27:19: Praxisjahr vor dem Studium.
00:27:22: Ein ganzes Jahr?
00:27:23: Ja, ich glaube, das sind 40 Wochen oder so was, also fast ein ganzes Jahr.
00:27:30: Da habe ich mich gleich dran gemacht in einen Gartenbaubetrieb, der aber auch ein
00:27:36: Planungsbüro hatte noch angeschlossen.
00:27:38: Und da konnte ich in alle verschiedenen Bereiche reinschnuppern und bin dann mit
00:27:43: noch Unterbrechung, ein bisschen Arbeit und Reisen, dann zum Studium gekommen.
00:27:48: Vielleicht auch gar nicht so schlecht, so ein Praktikum im Vorfeld.
00:27:51: Da weiß man schon ganz gut, auf was man sich da einlässt,
00:27:54: was da auf einen zukommt.
00:27:56: Ja, das ist bei uns, weil es jhalt eine Fachhochschule ist, ja, die ist sehr
00:28:02: praxisnah und deshalb braucht man irgendwo einen Nachweis.
00:28:06: Das kann auch eine Lehre sein oder etwas in einem verwandten Bereich.
00:28:10: Das muss nicht unbedingt im Gartenbau sein, sondern
00:28:14: auch Hochbauzeichner*innen oder Grafiker*innen sind auch schon
00:28:20: bei uns einfach im Studium mit drin.
00:28:22: Also ich finde das aber total gut, dass es diese Verpflichtung, vor allem jetzt bei
00:28:28: Hochschulen, also bei der Hochschule, die es bei uns in Weihenstephan
00:28:31: am Studienort zusätzlich zur Universität auch noch gibt, wo man auch den
00:28:35: Studiengang studieren kann, ist das der gleiche Fall, dass man davor eben
00:28:39: ein Praktikum nachweisen muss.
00:28:41: Aber jetzt, ich könnte mir auch vorstellen, dass es vor dem
00:28:43: Universitätsstudium eigentlich keine die schlechte Idee ist, also sei es
00:28:46: auch nur für ein halbes Jahr.
00:28:48: Aber einfach mal so in dem Kontext gearbeitet zu haben davor,
00:28:53: glaube ich, schadet nicht.
00:28:54: Also klar, bei uns ist, wo ich jetzt gerade auch in Italien bin,
00:28:58: dann ein Praxissemester verpflichtend, aber warum nicht davor?
00:29:03: Bei uns ist zum Beispiel kein Praxissemester verpflichtend.
00:29:06: Das ist sehr empfohlen, aber ist noch keine Pflicht.
00:29:09: Während dem Studium dann quasi gibt es keine Pflicht mehr, okay.
00:29:14: Ja. Luisa, bei euch?
00:29:15: Wir haben auch ein Praktikum im fünften Semester, das ist auch Pflicht.
00:29:21: Also das ist so ein bisschen komisch, weil ich glaube, drei Monate sind Pflicht, aber
00:29:25: sechs Monate braucht man, um in den Master zu kommen.
00:29:28: Und die meisten Büros nehmen einen auch nur, wenn man sechs Monate macht, also ein
00:29:32: halbes Jahr, und dadurch machen eigentlich alle sechs Monate.
00:29:36: Und danach bleiben sie eigentlich als Werkstudent*in im Büro hängen.
00:29:39: Was auch ganz cool ist, weil man im Master dann dadurch
00:29:43: eine ganz andere Grundlage hat, auf der man diskutieren kann, weil die Leute sich
00:29:48: schon viel mehr auskennen, sage ich mal, wie man was macht.
00:29:56: Passt jetzt ganz gut auch zur nächsten Frage.
00:30:00: Nennt mal jeder vielleicht von euch zwei Dinge, die man mitbringen
00:30:03: sollte für das Studium?
00:30:06: Kreativität und, ja, dass man Pflanzen irgendwo mag.
00:30:13: (lacht) Dann mache ich mal weiter.
00:30:16: Auch den Willen zu haben, frei zu sprechen,
00:30:19: vorzutragen, sich zu präsentieren und auch mit anderen Leuten zusammenzuarbeiten.
00:30:25: Jetzt habt ihr beide was gesagt, was ich auch sagen wollte (lacht).
00:30:30: Ich glaube, man braucht so ein bisschen die Begeisterung, für andere was zu
00:30:36: machen, also etwas zu planen, also ganz viel Herzblut
00:30:41: in etwas zu legen, von dem man selbst nichts hat.
00:30:44: Also wenn ich jetzt ein Projekt plane in München und aber in Berlin wohne,
00:30:49: dann werde ich den Ort niemals selbst nutzen oder fast nie.
00:30:55: Und, ja, Pflanzen und mit anderen Leuten arbeiten wollten, wollte ich auch sagen.
00:31:01: Das trifft es halt auch.
00:31:02: Man muss viel koordinieren.
00:31:04: Man kann nicht so einfach vor sich hin arbeiten und dann präsentieren.
00:31:09: Ja, muss man es dann schlussendlich wahrscheinlich irgendwann mal.
00:31:11: Das meinst du mit „Man muss auch reden können und etwas präsentieren können".
00:31:16: Das meinst du damit, Jakob, dann sein Konzept zu präsentieren?
00:31:19: Ja, auf jeden Fall.
00:31:20: Also sei es jetzt das Konzept präsentieren oder jetzt auch mit anderen Leuten
00:31:26: zusammenarbeiten, also sei es mit anderen Fachrichtungen oder auch einfach
00:31:30: in einem Büro mit anderen Kollegen zusammenarbeiten wollen.
00:31:35: Ja, und ich würde vielleicht noch ein gewisses Faible
00:31:39: für Computerprogramme hinzufügen.
00:31:42: Also vor allem im Studium lernen wir sehr, sehr viele verschiedene Sachen und
00:31:47: da muss man vor allem- diese Zeit muss man vor allem durch, mit
00:31:52: verschiedenen CAD-Programmen, Adobe-Programmen und BIM-Sachen.
00:31:57: Also da gibt es sehr, sehr viel, das auf zukommt.
00:32:00: Wie es dann schlussendlich im Büro aussieht, ist dann immer sehr verschieden
00:32:04: natürlich, was man dann auch benutzt.
00:32:06: Aber dass man da schon mal irgendwo doch vielleicht ein
00:32:10: Händchen dafür hat, ist von Vorteil.
00:32:12: Ich wollte damals auch mal Architektur
00:32:20: studieren (lacht) und es ist daran gescheitert auch grundsätzlich, dass ich
00:32:23: nicht zeichnen kann, also wirklich gar nicht zeichnen kann.
00:32:26: Und sagt ja aber- habt ihr auch gesagt, dass
00:32:29: man das schlussendlich doch noch ein Stück weit braucht, dass man schon mal auch ein
00:32:33: Konzept auf Papier bringen muss, trotz der ganzen Programme, die es gibt.
00:32:38: Glaubt ihr, das ist nach wie vor so oder wird das verschwinden?
00:32:42: Allso-
00:32:42: Also ich würde von mir sagen, ich kann auch nicht sehr gut zeichnen und
00:32:46: ich überlebe das trotzdem irgendwie.
00:32:47: Man kommt da schon irgendwie durch, aber es ist schon oft einfacher, wenn man jetzt
00:32:54: ein neues Projekt bekommt und dann den Lageplan hat, einfach schnell mit dem
00:32:57: Stift oder irgendwie wenn man sich so einen Schnitt, wenn man das im Kopf hat,
00:33:01: wenn man das einmal schnell irgendwie aufzeichnen kann.
00:33:05: Einfach nur, es aus dem Kopf zu haben, weil irgendwann später wird man es sowieso
00:33:08: auch noch mal auf dem Computer zeichnen.
00:33:10: Also ich weiß ja jetzt nicht, wenn man so Gartenplanung machen würde oder so,
00:33:14: bei Kunden, dann ist es vielleicht gut, wirklich sehr gut, wenn man sehr schön
00:33:18: handzeichnen kann, um denen das dann ganz besonders toll
00:33:22: auszumalen, wie schön der Garten wird.
00:33:23: Aber sonst ist es, glaube ich, also es ist jetzt kein kompletter
00:33:28: KO-Faktor, wenn man es so nicht kann, würde man das schon auch überleben ohne,
00:33:32: aber es ist schon nicht schlecht, wenn man es kann.
00:33:35: Man lernt es ja auch im Studium. Ja.
00:33:38: Also ich würde nämlich sagen, man kann es lernen.
00:33:42: Also vor allem, wir reden jetzt nicht von Zeichnen und
00:33:47: Gemälde zeichnen, sondern wir reden von Skizzieren und da ist der Anspruch
00:33:50: schon noch mal ein bisschen geringer.
00:33:53: Beziehungsweise auch einfach klare visuelle Kommunikation, das
00:33:58: muss nichts Künstlerisches an sich haben.
00:33:59: Es kann natürlich, ist immer sehr schön, wenn man so seine eigene Handschaft
00:34:03: reinbringen kann, aber man sollte vor allem klar und verständlich
00:34:06: zeichnen können.
00:34:08: Okay.
00:34:10: Also man darf sich nicht davon abhalten lassen,
00:34:14: auch wenn man jetzt gerade nicht so toll zeichnen kann, aber man wird es brauchen
00:34:19: während des Studiums oder auch vielleicht sogar danach.
00:34:21: Rahel, du hast jetzt auch BIM angesprochen.
00:34:25: Wie begleitet euch- wie viel Kontakt habt ihr aktuell schon mit BIM,
00:34:29: auch jetzt in der Planung?
00:34:31: Ich weiß, auch in Italien sind Projekte teilweise, also zumindest im Hochbau, auch
00:34:36: deutlich weiter, teilweise wie bei uns noch in Deutschland, was BIM angeht.
00:34:43: Wie ist da während dem Studium vor allen Dingen auch der Kontakt?
00:34:48: Wir haben im Studium mehrere Vertiefungen und eine davon,
00:34:53: die sich sehr stark mit Ausführungen beschäftigt und in all den Modulen, also
00:34:59: vielen, ich sage mal, GaLabau-, Garten-und
00:35:02: Landschaftsbaummodulen, benutzen wir BIM in verschiedenen Ausmaßen.
00:35:08: Manchmal schneiden wir es einfach nur an mit Revit, InfraWorks und Civil 3D.
00:35:16: Und dann versuchen wir, ein Projekt von einem Entwurf zu übertragen und dann dort
00:35:21: einfach die Entwässerung zu machen oder eine Straße reinzubauen und das
00:35:26: irgendwie alles zu verbinden.
00:35:27: Ich habe das Gefühl, wir haben keine ganz kompletten Projekte, aber wir versuchen,
00:35:32: überall Berührungspunkte zu haben, so in den Modulen.
00:35:37: Bei euch beiden auch, Jakob, Luisa?
00:35:39: Ich würde sagen, bei mir wäre es sogar möglich,
00:35:42: ohne BIM durch das Studium durchzukommen, durch das Bachelorstudium.
00:35:46: Es gibt aber durchaus Module, die man wählen kann, aber das ist dann total
00:35:50: persönlich abhängig, ob man dafür Interesse hat und sich da in das
00:35:54: Fachgebiet, ja, reinwagen will, sozusagen.
00:35:58: Aber es ist nicht verpflichtend.
00:36:01: Ist bei mir wie bei Jakob.
00:36:02: Also ich merke es hauptsächlich bei Kollegen auf der Arbeit, die
00:36:06: sich dann da einarbeiten.
00:36:08: Ich glaube, dass es ein bisschen daran liegt, dass das Fachgebiet, was dafür
00:36:11: zuständig wäre, bei uns nicht besetzt ist, seitdem ich studiere, also nur so als
00:36:16: Gastprofessur besetzt ist, dass das nicht so ausgebaut ist,
00:36:19: aber man kommt da auch gut drum rum.
00:36:22: Und findet ihr das jetzt gut (lacht), dass man gut drum rumkommt oder
00:36:27: was sagt ihr dazu?
00:36:28: Also ich glaube schon, dass es für die Zukunft nicht dumm wäre, das zu können
00:36:33: und es deswegen wahrscheinlich auch ganz schlau wäre, da irgendwo mal
00:36:36: dazu gezwungen zu werden.
00:36:38: Aber ich glaube, dass man es auch gut dann in den Jahren danach auf
00:36:41: der Arbeit lernen kann.
00:36:43: Man hat so grob mal davon gehört, es wäre schon schön, wenn man es irgendwie vorher
00:36:47: ein bisschen mehr kennenlernt, aber ich glaube, das ist Teil des Fokus meiner Uni.
00:36:54: Das ist eher am Rand, wenn überhaupt.
00:36:58: Also ich denke, komplett kann man Dinge in der Uni eh nie lernen.
00:37:00: Man hört ja generell nicht auf, zu lernen.
00:37:04: Aber ich glaube, es wäre wichtig, dass man auf jeden Fall, wenn man aus dem Studium
00:37:08: rausgeht, ein Verständnis hat: Okay, was ist BIM und
00:37:12: wann würde ich es benutzen, und die Grundfunktion im Prinzip versteht.
00:37:17: Das, denke ich, wäre schon irgendwie hilfreich.
00:37:20: Ja.
00:37:21: Also da geht es in der Schweiz dann schon strenger zu oder ist schon deutlich mehr,
00:37:26: so wie ich es jetzt verstanden habe, wenn es überall auch mal Thema ist.
00:37:31: Ja, das wurde jetzt vor allem durch unsere letzte Studiengangsleitung sehr
00:37:36: gepusht, sage ich jetzt mal.
00:37:37: Jetzt gab es einen Wechsel und wir wissen noch nicht, wo es hingeht.
00:37:42: Aber es ist auf jeden Fall schon mal verankert in vielen Modulen.
00:37:45: Okay.
00:37:46: Es kann halt aber auch sein, dass es ein Unterschied zwischen Hochschule und Uni
00:37:50: ist und dass es in Deutschland in den Hochschulen trotzdem präsenter ist, weil
00:37:54: die Hochschulen meistens mehr Fachgebiete haben und da natürlich auch thematisch
00:38:01: mehr Schwerpunkte setzen können.
00:38:03: Klar, wir beide erzählen jetzt natürlich nur aus der Uni.
00:38:05: Wir waren noch nicht an einer Hochschule und wissen jetzt nicht, wie die Lehre da
00:38:09: jetzt in Landschaftsarchitektur so ganz genau ist.
00:38:11: Ja, das könnte tatsächlich auch ein Unterschied sein, ja.
00:38:15: Wie sieht es mit Regenwassermanagement aus?
00:38:17: Dass wir kurz drauf zu sprechen kommen (lacht).
00:38:20: Der Titel des Podcasts ist ja nicht umsonst Regenwassermanagement, weil das
00:38:26: einfach unser Thema ist, Hauraton-Thema.
00:38:30: Wie kommt ihr während dem Studium in die Berührung mit Regenwassermanagement, mit
00:38:35: Entwässerung, aber auch wirklich mit Regenwassermanagement,
00:38:38: Regenwasserspeicherung, Zurückhaltung, Versickerung?
00:38:42: Wie und wann und wie viel habt ihr schon damit zu tun gehabt?
00:38:47: Also jetzt bei uns kommt das in sehr, sehr vielen verschiedenen Kontexten vor.
00:38:51: Also einmal natürlich eben alle Module, die mit BIM zu tun haben,
00:38:56: wird das sehr technisch angegangen, also mit Berechnung, die ganzen Flächen werden
00:39:01: ausgerechnet, die ganzen Beläge und natürlich dann, wie groß die
00:39:05: Versickungsvolumen, die Rohrdurchmesser und so weiter sein müssten und dann
00:39:09: wird es irgendwo in den Plan reingebaut.
00:39:11: Bei Entwürfen wird das dann viel- einfach über Volumen gemacht, also
00:39:17: dass man schaut: Okay, wo sind die Gefälle, wo geht was hin, in welche
00:39:24: Pflanzbeete kann man es entwässern, wo ist zum Beispiel zu viel Salz von der Straße
00:39:29: drin, wo muss man das abführen und so weiter.
00:39:33: Und wenn man jetzt eher so Richtung Renaturierung geht, dort haben wir auch
00:39:38: ein Fach gehabt, wo wir die ganzen Volumen und Fließgeschwindigkeiten und
00:39:46: Rauheit von Oberflächen und so weiter alles berechnen mussten, einfach mal
00:39:50: so beispielhaft durchrechnen mussten.
00:39:52: Und dann sind wir auch recht vertieft reingegangen.
00:39:55: Also da ging es dann auch um Bauen mit (??
00:39:59: ), das war der Begriff, den ich gesucht habe.
00:40:01: Und bei so eher Landschaftsplanung geht es dann eher um die größeren Volumen.
00:40:06: Also da geht es nicht ganz ins Detail hinein, aber man schaut schon
00:40:12: immer, wo fließt das Wasser hin?
00:40:14: Also Schwammstadt ist natürlich der Begriff bei uns.
00:40:17: Dann sage ich mal wieder aus der Uni-Sicht sozusagen.
00:40:20: Also klar, die ganzen Begriffe, die werden uns auf jeden Fall beigebracht
00:40:24: und das ist die Wichtigkeit.
00:40:26: Und das Thema generell haben wir auf jeden Fall ein Verständnis
00:40:29: davon, aber dann geht es wieder in die Wahl der Module rein, also es
00:40:33: ist dann wieder freiwillig.
00:40:34: Es gibt auf jeden Fall Module, die dann diese gesamten technischen Berechnungen,
00:40:39: die Rahel gerade angesprochen hat, durchnehmen.
00:40:41: Die gibt es schon, aber ist wieder nicht verpflichtend.
00:40:43: Und dann auch wieder in einem Semesterprojekt zum Beispiel.
00:40:48: Es ist dann auch wieder deine persönliche Verantwortung, wie tief du dich jetzt
00:40:52: vielleicht in das Projekt reinkniest, wie tief du dich in das Thema dann
00:40:57: Regenwassermanagement reinkniest und ob du du dich da vielleicht jetzt selber einfach
00:41:01: noch darüber informierst, wie konkret das funktioniert.
00:41:04: Aber ich habe das Gefühl, die Universität hat manchmal mehr das Ziel, jemanden
00:41:09: auszubilden, der vielleicht die gesamten Detailberechnungen, die du jetzt in der
00:41:15: Hochschule mitbekommst, nicht unbedingt weiß, aber er weiß, wie es funktioniert.
00:41:20: Das ist so mein Gefühl.
00:41:23: Also bei uns ist es auch so, dass man- so ähnlich wie das, was Jakob gesagt hat, nur
00:41:29: dass wir schon auch ein paar Pflichtveranstaltungen haben, wo das dann
00:41:33: drin vorkommt, dass man wirklich mal was berechnen muss, aber das ist dann halt
00:41:36: eine Aufgabe von fünf oder sechs im ganzen Semester.
00:41:39: Genau, ja.
00:41:39: Also man hat irgendwie mal davon gehört, aber so richtig können,
00:41:44: das muss man dann im Büro machen.
00:41:45: Also ich merke es auch hauptsä- klar, in der Uni, man weiß,
00:41:50: dass das alles da ist.
00:41:51: Man schreibt dann da irgendwo lustig irgendwelche Begriffe von der Schwamstadt
00:41:54: auf sein Projekt drauf, aber so wirklich doll merken tue
00:41:59: ich es hauptsächlich im Büro.
00:42:00: Da arbeite ich eigentlich aber auch nur bei den Wettbewerben mit, und da müssen
00:42:04: wir ja jedes Mal ein Regenwassermanagement-Pikto
00:42:06: abgeben für jeden Wettbewerb.
00:42:09: Und ich würde eher schon im Büro sagen, dass ich es da mehr merke als in der Uni.
00:42:17: Und da du jetzt beides kennst, würdest du sagen, okay, ich bräuchte eigentlich an
00:42:21: der Uni schon mal mehr Vorbereitung, damit ich es dann im Büro besser machen kann?
00:42:26: Oder sagst du, es reicht?
00:42:27: Also dadurch, dass bei uns halt wirklich bei vielen Leuten das so ist, dass sie
00:42:30: nach dem Praktikum auch im Büro bleiben, nimmt man dann viel, was man im
00:42:36: Büro lernt, wieder mit zurück in die Uni.
00:42:39: Und dadurch hat man dann einfach oft auch bei einem Projekt, wenn das einem wichtig
00:42:44: ist und man da einen Fokus drauf legt, dann zeigt man das da auch schon mit.
00:42:51: Ich weiß nicht, ich habe meinen Studiengang ja danach gewählt,
00:42:54: dass ich nichts berechnen muss.
00:42:55: Von daher fände ich es jetzt ziemlich gräulich, wenn ich jetzt hier irgendwie
00:42:59: irgendwelche Volumen berechnen müsste.
00:43:02: Von daher bin ich da ganz zufrieden, wie es aktuell läuft
00:43:06: eigentlich, dass ich jetzt hier keine großen Berechnungen machen muss,
00:43:10: aber wahrscheinlich wäre es fürs Verständnis schon gar nicht doof (lacht).
00:43:15: Wenn man es einmal so hätte durchrechnen müssen, ne (lacht).
00:43:18: Ja.
00:43:20: Ja, okay.
00:43:22: Ja, ich würde auch gerne noch mal über euren Podcast sprechen.
00:43:27: Für den würde ich wirklich auch gerne Werbung machen, aber erst mal auch drüber
00:43:31: sprechen, wie seid ihr drauf gekommen.
00:43:33: So ein bisschen habt das alles schon anklingen lassen.
00:43:36: Aber wer hattet die Idee?
00:43:38: Wie habt ihr euch überhaupt, ihr drei euch überhaupt kennengelernt und dann gesagt:
00:43:43: „So, wir machen jetzt einen Podcast. "
00:43:47: Also die initiale Idee kam von Rahel.
00:43:49: Erzähl mal (lacht).
00:43:52: Tatsächlich alle kennengelernt haben wir uns bei der Lasko.
00:43:55: Beziehungsweise ich habe Luisa kennengelernt und ich
00:43:58: habe Jakob kennengelernt.
00:44:00: Luisa und Jakob kannten sich dann aber, glaube ich, nicht.
00:44:03: Nein, ich glaube, vielleicht gesehen, aber- ja.
00:44:07: Ja, und im Gespräch mit Luisa kam eigentlich das Thema auf: Hey,
00:44:15: was kann man eigentlich machen, dass die Landschaftagentur bekannter wird?
00:44:18: Und dann haben wir natürlich über ihre Kolumne gesprochen und ein bisschen weiter
00:44:25: gedacht: Was gibt es denn sonst noch?
00:44:27: Und dann hat sie irgenwann gesagt: "Podcast wäre auch mal noch cool.
00:44:31: " Und ich- also es kam dann halt auch irgendwie auf und
00:44:36: dann kam ich gleich so: „Ja, lasst uns zusammentun und einen Podcast machen.
00:44:40: " Und dann fanden wir es cool, aber haben gesagt: „Okay, wir
00:44:46: schlafen erst mal drüber. Wollen wir das wirklich?
00:44:48: " Weil das heißt ja auch schon was.
00:44:51: Und dann haben wir uns dann aber wieder zusammengetan nach ein paar Tagen
00:44:59: oder sogar ein paar Wochen und haben gesagt: „Ja, wir finden das immer
00:45:04: noch toll und wir würden es gerne durchziehen.
00:45:05: " Und haben dann angefangen mal mit Ideen sammeln und Namen und
00:45:12: was soll überhaupt alles drin sein, wen wollen wir ansprechen?
00:45:16: Und wie das dann halt so ist, hat sich das gezogen über das Semester und
00:45:23: das Leben und das Studium kamen dazwischen,
00:45:26: und irgendwann haben wir gemerkt, wir brauchen auch irgendwie Verstärkung.
00:45:29: Zu zweit geht das auch gar nicht wirklich.
00:45:31: Und dann habe ich mal mit Jakob telefoniert, ihm darüber erzählt und-
00:45:38: Das war, glaube ich, total spontan, gell?
00:45:40: Ja, er war sofort Feuer und Flamme.
00:45:43: Ja, sie hat mich nicht wegen dem Podcast angerufen, sondern sie hat es im
00:45:46: Nebensatz, glaube ich, erwähnt, und ich fand das sofort eine super Idee
00:45:49: und bin dann da irgendwie reingerutscht.
00:45:55: Genau, und-Hört ihr alle gern Podcasts?
00:45:59: Ja, doch.
00:46:01: Hauptsächlich bei der Arbeit.
00:46:02: Also wenn ich bei der Arbeit irgendwie länger an irgendeinem Plan sitze oder
00:46:05: irgendwie- dann höre ich mal Podcasts.
00:46:08: Und wenn ich nicht arbeiten will, dann höre ich auch keine Podcasts.
00:46:12: Ganz spontan, habt ihr welche, die ihr empfehlen könnt?
00:46:17: Also Landschaftsarchitektur gibt es ja nicht so viele.
00:46:19: Da gibt es den "Let's talk landscape".
00:46:22: Da höre ich, je nachdem, welche Person ich spannend finde, höre ich da rein.
00:46:26: Warst du auch schon Gast.
00:46:26: Und sonst haben die alle nichts mit der- da war ich auch schon zu Gast- aber den
00:46:32: habe ich mir jetzt nicht angehört (lacht).
00:46:34: Ich habe jetzt auch außer "Let's talk landscape" nicht wirklich viel, die gerade
00:46:39: damit zu tun haben, also mit dem Fach.
00:46:42: Es gibt auch einen, aber der ist auf Schweizerdeutsch, der heißt "Am
00:46:46: Wegrand" und der ist total süß.
00:46:48: Der ist in Corona entstanden und da sind einfach zwei, die über Pflanzen sprechen.
00:46:54: Also die stellen Pflanzen vor und was die so machen, die Geschichte manchmal und
00:46:59: lustige Anekdoten, da kann man auch mal gerne reinhören.
00:47:03: Es gibt nur, ich glaube, eine Staffel oder zwei.
00:47:06: Und ansonsten höre ich viel so News-Podcasts aus der
00:47:11: Schweiz und ein Podcast, also ein Geschichtspodcast, der heißt „Her
00:47:16: Story" und da geht es viel um- also da geht es eigentlich vor allem
00:47:19: um Frauen in der Geschichte.
00:47:22: Und ab und zu kommt auch mal was über eine Frau, die etwas mit Bau und Planung zu tun
00:47:28: hat, oder vor allem da hieß es ja noch „Gartenarchitektur".
00:47:31: Bei mir ist es das Gleiche, der „Let’s talk landscape"-Podcast.
00:47:34: Und dann noch "Stadtradar", heißt der Podcast.
00:47:38: Das ist ein Debattenpodcast von der Nationalen Stadtentwicklungspolitik in
00:47:42: Deutschland, von der Bundesseite aus auch, glaube ich, entwickelt.
00:47:46: Und der ist vor allem- so für den städtischen
00:47:49: Kontext sind da echt sehr interessante Themen und Folgen mit dabei.
00:47:53: Kann ich ja mal ein paar verlinken (lacht), genau.
00:47:57: Und auch selber anhören.
00:47:58: Also "Am Wegrand" hört sich schon mal nach einem coolen Titel an, finde ich (lacht).
00:48:05: Wollt ihr noch irgendwie kurze Werbung machen für euren Podcast?
00:48:11: Dann gerne jetzt (lacht).
00:48:13: Auf jeden Fall.
00:48:14: Also unser Podcast „Nachwuchs Landschaftsarchitektur".
00:48:19: Ihr könnt ihn hören auf Spotify, auf Apple Podcasts und wo es sonst
00:48:23: noch Podcasts gibt.
00:48:26: Wir reden über- wir wollen eine Plattform bieten für Leute aus der
00:48:32: Landschaftsarchitektur und alle, die gerne etwas sagen wollen, die gehört werden
00:48:37: wollen, denen wollen wir eine Stimme geben.
00:48:39: Zudem wollen wir über diese Themen innerhalb des Studiums
00:48:43: aufklären, wie wir jetzt gerade auch schon angeschnitten haben.
00:48:45: So ein bisschen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Standorten, auch den Weg
00:48:49: ins Berufsleben rein, vielleicht ein bisschen mit begleiten.
00:48:53: Aber generell natürlich, wir haben jetzt erst angefangen und
00:48:56: wir wissen auch nicht ganz genau, wo uns der Podcast hinbringt, aber da
00:48:58: sind wir auf jeden Fall offen.
00:49:02: Ja, hört gerne mal rein und vor allem Leute, die vielleicht
00:49:09: Berufe studieren, die verwandt sind mit unseren oder mit denen
00:49:15: wir später zusammenarbeiten werden, also Stadt-und Verkehrsplanung oder
00:49:19: Architektur oder Umweltingenieurwesen.
00:49:22: Für die ist vielleicht auch noch interessant zu wissen, was wir überhaupt
00:49:26: studieren und wie man dann schlussendlich mit uns zusammenarbeiten kann.
00:49:30: Vielleicht ist es auch ganz wichtig zu sagen, dass wir gar nicht unbedingt
00:49:34: wollen, dass das so an uns als Person gebunden ist, also dass das irgendwie so:
00:49:38: Wir sind die drei, die es nur gibt, und wir würden eigentlich auch gerne noch,
00:49:44: dass es so ein bisschen sich nach Österreich hin öffnet, also wir wollen
00:49:47: wirklich so die komplette deutschsprachige Bandbreite der
00:49:53: Landschaftsarchitektur abdecken.
00:49:55: Von daher, wir sind auch noch auf der Suche nach einem
00:49:57: österreichischen Host (lacht).
00:49:58: Okay, gut.
00:50:00: Wir haben auch ein paar österreichische Hörer, vielleicht hört
00:50:01: euch ja jemand (lacht). Vielleicht hört ja jemand hier zu (lacht).
00:50:03: Genau, meldet euch bei uns.
00:50:08: Ja, also gebe ich auch mal an meine Kollegen weiter, wenn die jemand kennen in
00:50:13: Österreich, der da vielleicht interessant für wäre, schön.
00:50:19: Deshalb seht ihr das eher so als Projekt im Moment, den Podcast, oder habt ihr
00:50:24: wirklich vor, das langfristig- Open-End?
00:50:29: Oder habt ihr jetzt schon vor, wir haben eine Staffel geplant
00:50:32: mit 20 Folgen oder so.
00:50:34: Wir gucken, wie lange es wird.
00:50:36: Also es ist kein Ende in Sicht (lacht).
00:50:41: Also es ist auf jeden Fall ein Projekt, aber mit offenem Ende.
00:50:45: (lacht) Schön.
00:50:48: Vielleicht abschließend, jeder mal ganz kurz: Was wäre es so, wenn ihr fertig
00:50:53: seid, ja, vielleicht ein bisschen Erfahrung gesammelt habt, was wäre so euer
00:50:57: Traumprojekt, was ihr gerne mal planen würdet?
00:51:01: Jakob?
00:51:03: Also ich kann- die Frage, die finde ich schwer zu beantworten.
00:51:09: Also ich könnte auf jeden Fall jetzt nicht ein Projekt benennen,
00:51:12: wo ich sage: „Okay, ich will in dieser Stadt dieses Projekt planen", aber ich
00:51:15: kann dir sagen, welche Aspekte für mich in dem Projekt drin sein müssten, dass
00:51:21: das sehr ideal für mich wäre.
00:51:23: Also ich habe vorhin schon diese soziale Komponente angesprochen, die auf jeden
00:51:28: Fall für mich schon immer irgendwie wichtig war.
00:51:31: Also in dem Projekt sollte auf jeden Fall eine Menge an
00:51:34: Partizipationsarbeit drin sein.
00:51:35: Dann interessiert mich der städtische, der urbane Kontext.
00:51:41: Von daher sollte das Projekt in diesem Kontext auch sein.
00:51:47: Und außerdem auch vielleicht so ein bisschen über den Tellerrand hinweg.
00:51:53: Also es muss nicht unbedingt das 08/15-Projekt sein.
00:51:56: Also ich mag es gerne mal, so ein bisschen die Grenzen auszutesten.
00:52:00: Und von daher, ja.
00:52:06: Luisa?
00:52:08: Für mich wäre es ein Krankenhaus beziehungsweise ein Krankenhaus und ein
00:52:12: Reha-Zentrum in einem, wo drinnen und draußen zusammen geplant wird, mit einem
00:52:18: Therapiegarten, mit Dachbegrünung und Fassadenbegrünung,
00:52:23: wo wenn man- also einfach, weil ich im privaten Umfeld
00:52:29: einiges erlebt habe in den letzten Jahren, sage ich mal, wo man öfter
00:52:33: mal im Krankenhaus war.
00:52:35: Und ich glaube, dass wenn man in einer Architektur und einer
00:52:39: Landschaftsarchitektur sich befinden würde, wenn man heilen soll
00:52:44: oder in der letzten Zeit, die man auf der Erde
00:52:48: hat, dann sollte das irgendwie so schön es irgendwie geht sein.
00:52:52: Und ich glaube, das macht diesen ganzen Prozess sehr, sehr viel ertragbarer.
00:52:59: Deswegen, das wäre ein Traumprojekt.
00:53:03: Rahel?
00:53:04: Das klingt zwar sehr schön bei dir, Luisa, aber mir geht das eher so
00:53:08: ein bisschen wie Jakob.
00:53:09: Ich habe noch nicht so etwas total Konkretes im Kopf, sondern
00:53:13: eher so die Rahmenbedingungen, also egal, ob es jetzt Objektplanung oder
00:53:17: auch Landschaftsplanung ist.
00:53:18: Für mich ist es da vor allem wichtig, dass es eine ganzheitliche Planung irgendwo
00:53:22: drin ist, wo nicht nur so das Ästhetische im Fokus ist, sondern
00:53:28: dass mit den Menschen, die die später das auch benutzen oder da leben wollen,
00:53:31: dass mit denen zusammengearbeitet wird.
00:53:34: Und für mich steht natürlich dann die Biodiversität auch irgendwo im
00:53:38: Vordergrund, dass man da auch ein bisschen weiterdenkt und vielleicht
00:53:43: Sachen, die man früher unbedacht oder aus Unwissenheit oder auch
00:53:51: irgendwie vielleicht Geldmangel oder so gemacht hat, dass man die wieder
00:53:54: korrigiert und versucht, wieder Grünräume zu schaffen,
00:53:58: wo auch Leben stattfinden kann.
00:54:03: Also ich finde, das ist ein wunderbarer Abschluss (lacht).
00:54:06: Dem will ich jetzt gar nichts mehr hinzufügen.
00:54:11: Ich danke euch ganz arg, es war ein wirklich tolles Gespräch.
00:54:15: Ich hoffe, euch hat es auch ein bisschen Spaß gemacht.
00:54:19: Danke für die Einladung.
00:54:20: Ich fand es sehr schön. Es war nett, danke.
00:54:22: Ja.
00:54:22: Vielleicht machen wir das irgendwann mal wieder (lacht), nach einer Zeit.
00:54:27: Sehr gerne.
00:54:28: Ja, wenn ihr einfach auch mal ein paar Folgen draußen habt, ich werde es auf
00:54:31: jeden Fall verfolgen und euch hören.
00:54:34: Und ich glaube, ich kann jetzt schon empfehlen, euch zu folgen.
00:54:38: Ihr habt auch einen Instagram-Kanal für den Podcast.
00:54:41: Das heißt, dann bekommt man auch immer schön mit, wenn eine neue Folge
00:54:45: rauskommt, dem einfach gleich- nachwuchs. la?
00:54:48: . la, nachwuchs.
00:54:48: la. Genau, auch einfach folgen.
00:54:54: Ich wünsche euch viel Erfolg und noch auch im Studium viel Erfolg.
00:54:58: Und ja, wie gesagt, vielleicht hören wir uns einfach irgendwann nach einer
00:55:03: gewissen Zeit mal wieder in der Runde.
00:55:06: Vielen Dank euch. Vielen Dank.
00:55:07: Vielen Dank. Vielen Dank.
00:55:07: Wir würden uns freuen.
00:55:29: Danke.
00:55:30: (belebende Musik)
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