BIM-Anwendungsfälle in der Landschaftsarchitektur

Shownotes

In dieser Episode sprechen wir mit Petra Simek, Produktmanagerin für digitale Produkte bei HAURATON und BIM-Expertin, über den Einsatz von Building Information Modeling (BIM) in der Landschaftsarchitektur. Gemeinsam beleuchten wir die Unterschiede zum Hochbau, die Herausforderungen bei der Implementierung und welche Chancen BIM für die Zukunft der Freiraumplanung bietet. Erfahren Sie, warum der digitale Wandel gerade in diesem Bereich an Bedeutung gewinnt und welche Schritte nötig sind, um Projekte effizient und nachhaltig zu planen. Ein inspirierendes Gespräch über die technologischen Möglichkeiten unserer Zeit und die Zukunft des Landschaftsbaus!

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00:00:01: (Belebende Musik) Hallo

00:00:09: und herzlich willkommen zu einer neuen

00:00:12: Folge des Regenwassermanagement-Podcasts.

00:00:14: Wie Sie hören oder auch sehen können, sind wir nicht im Studio, beziehungsweise im

00:00:19: Büro, sondern wir sitzen mitten auf dem Messestand auf der

00:00:22: GaLaBau 2024 in Nürnberg.

00:00:25: Neben mir sitzt Petra Simek.

00:00:27: Petra Simek ist bei Hauraton verantwortlich für digitale

00:00:30: Produkte und absolute BIM-Expertin.

00:00:33: Genau darum wird es heute im Podcast auch gehen, im Speziellen um BIM in der

00:00:37: Landschaftsarchitektur, ne, wie der Stand aktuell ist, warum es immer

00:00:42: noch einen riesen Unterschied gibt zwischen BIM im Hochbau im

00:00:46: Vergleich zum Landschaftsbau.

00:00:48: Wir nutzen die Zeit jetzt, bevor es richtig voll wird hier auf der Messe und

00:00:51: ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Hören.

00:00:53: (Belebende Musik) Hallo Petra. Hallo Nina.

00:01:03: Hallo.

00:01:05: Schön, wieder dabei zu sein.

00:01:06: Ja, schön, dass du wieder da bist.

00:01:08: Wir sprechen heute über BIM.

00:01:09: Ja, wie immer, dritte Folge. Dritte Folge.

00:01:12: Das wird nicht die Letzte sein, mit Sicherheit nicht.

00:01:14: Das Thema hat viel zu bieten.

00:01:15: Viel zu erzählen.

00:01:16: Gerade gestern Abend hatten wir die Netzwerkparty auf dem Stand.

00:01:19: War super, tolle Gespräche gehabt, Leute waren interessiert.

00:01:23: Hat uns sehr gefreut, dass sie uns wirklich auch bis zum Schluss gefolgt

00:01:25: sind, wir keinen abgehängt haben.

00:01:27: Also es war richtig schön, hat Spaß gemacht.

00:01:29: Schön, schön.

00:01:30: War auch mein erster richtiger Messeauftritt bei Hauraton.

00:01:32: Also war super Erlebnis.

00:01:34: Sehr schön.

00:01:35: Ja, wir sprechen ja, ich habe es schon angekündigt, über BIM, und vor allen

00:01:39: Dingen auch BIM in der Landschaftsarchitektur.

00:01:41: Es gibt riesen Unterschiede, ne, im Vergleich zum Hochbau.

00:01:44: Warum ist das so und was sind diese Unterschiede?

00:01:47: Da kann ich dir eigentlich drei ganz klare Punkte sagen, warum das so ist.

00:01:51: Hier gibt es einmal diese Komplexität von den Bauwerken, die da eben

00:01:56: so unterschiedlich sind.

00:01:57: Dann hast du auch unterschiedliche Technologien und auch unterschiedliche

00:02:01: regulatorische Anforderungen.

00:02:03: Wenn man sich überlegt, wir haben den Hochbau, wir haben den Tiefbau

00:02:05: und die Landschaftsarchitektur.

00:02:07: Das sind allein schon sehr unterschiedliche drei

00:02:10: Bereiche, die du da hast.

00:02:11: Und wenn es um diese Komplexität geht, da bringt jeder Bereich eine völlig andere

00:02:15: Anforderung mit sich, um die BIM-Methodik überhaupt implementieren zu können.

00:02:20: Allein schon zum Beispiel im Hochbau: Gebäudemodelle.

00:02:24: Das ist eine völlig andere Anforderung, als wenn du in den Tiefbau reinguckst und

00:02:27: da hast du eher Erdarbeiten, Straßenbau, Schienenbau oder

00:02:32: generell Infrastrukturprojekte.

00:02:33: Das sind auch wieder andere Anforderungen, allein schon der Bauablauf ist anders.

00:02:37: Und Landschaftsarchitektur, das ist ja noch mal eine andere Welt für sich.

00:02:40: Das ist dann eher Freiraumplanung, Außenanlagenplanung.

00:02:45: Also da ist wirklich schon ein gravierender Unterschied.

00:02:47: Und wenn du dir dann auch die Technologie anguckst.

00:02:50: Der Hochbau hat viel früher angefangen, sich mit BIM zu beschäftigen.

00:02:54: Dementsprechend ist auch die Software viel weiter entwickelt, weil die Softwarehäuser

00:02:59: auch einfach viel mehr Zeit hatten, sich die Anforderungen von den Kunden

00:03:01: anzuhören und das umzusetzen.

00:03:03: Das ist im Tiefbau und in der Landschaftsarchitektur halt

00:03:06: leider noch nicht so der Fall.

00:03:08: Sie rücken so langsam nach, weil immer mehr Interesse geweckt wird.

00:03:12: Die Leute wollen das umsetzen, aber es ist halt eine große Frage: Wie?

00:03:15: Und man stellt Anforderungen und dementsprechend werden einfach die

00:03:18: Softwares auch einfach BIM-fähig gemacht.

00:03:21: Und natürlich auch diese ganzen Regularien, öffentliche Hand,

00:03:24: der private Bauherr, da wird auch einfach mehr gefordert.

00:03:27: Und vor allem hast du auch auf der Gegenseite andere Akteure, die

00:03:32: Auftragnehmer, die fangen auch anders zu fordern.

00:03:35: Zum Beispiel im Hochbau, da hast du einen Strabag, Züblin, Hochtief.

00:03:39: Das sind alles BIM-Pioniere, die beschäftigen sich mit der BIM-Methodik

00:03:43: wirklich schon seit Jahren und die treiben das Thema auch einfach voran.

00:03:47: Und deswegen ist der Hochbau im Unterschied zu den anderen schon viel,

00:03:50: viel weiter, weil zum Beispiel auch in der Landschaftsarchitektur, das Interesse ist

00:03:53: zwar da, aber ihnen fehlen so bisschen diese großen Häuser, die den

00:03:58: Schwung so ein bisschen reinbringen.

00:04:00: Der Druck und das Geld einfach. Vor allem, ja.

00:04:02: Also da müssen wir nicht drüber reden.

00:04:03: BIM ist auch einfach eine gewisse Geldsache.

00:04:06: Da muss man die Mittel bereitstellen, man muss die Manpower haben, solche Sachen.

00:04:10: Und das ist einfach auch dieses Thema, warum da einfach diese

00:04:14: Unterschiede drin sind, und man muss auch ganz klar sagen, der Hochbau hat viel

00:04:18: früher angefangen und viele gucken, ob sich BIM überhaupt im Hochbau durchsetzt,

00:04:22: bevor sie selber loslegen.

00:04:24: Weil ich habe das in vielen Gesprächen mitbekommen: „Ja, der

00:04:27: Tiefbau, der ist so komplex.

00:04:29: Kriegen wir das überhaupt umgesetzt?" Großes Fragezeichen.

00:04:33: Wenn du dir jetzt mal Vorträge anhörst von verschiedenen Baufirmen oder privaten

00:04:37: Bauherren, die sagen ganz klar: "BIM im Tiefbau, das ist da.

00:04:41: Wir machen unsere Erfahrungen, wir fahren unsere Pilotprojekte.

00:04:45: Es kommt und wir haben Bock drauf."

00:04:48: Mhm, ja, das sind im Moment noch die großen Unterschiede, auch die

00:04:52: Wissensunterschiede, Technologieunterschiede.

00:04:54: Jetzt gibt es aber auch Gemeinsamkeiten.

00:04:56: Ne, Hochbau, Tiefbau, Landschaftarchitektur.

00:05:00: Was ist bei BIM immer gleich?

00:05:04: Also immer gleich sind eigentlich jetzt mal grob gesagt die BIM-Anwendungsfälle,

00:05:08: weil einfach das Ganze auf den gleichen Prinzipien aufbaut.

00:05:11: BIM ist eine Arbeitsmethode, aber die kann man halt jetzt, je nach

00:05:14: Bereich, ob jetzt im Hochbau, Tiefbau oder Landschaftsarchitektur, immer ein bisschen

00:05:18: anders auslegen, weil die Anforderungen einfach anders sind.

00:05:21: Aber die BIM-Anwendungsfälle sind in der Regel immer sehr ähnlich.

00:05:24: Es ist dann einfach dann diese Implementierung, die sich unterscheidet

00:05:28: und eben einfach die Anforderung, diese Komplexität, die dann

00:05:31: halt eben da aufkommt.

00:05:33: Es muss immer anders umgesetzt werden.

00:05:36: Was sind Anwendungsfälle? Kannst du ein paar nennen?

00:05:39: Also BIM-Anwendungsfälle kann man sich so vorstellen: Es sind einfach Prozesse, die

00:05:41: wir aus dem Bauwesen kennen, und die werden dann einfach mit

00:05:47: der BIM-Methodik durchgeführt.

00:05:49: Also es beschreibt quasi eine Leistung, die zu erbringen ist, wenn man

00:05:53: denn ein Projekt mit BIM umsetzt.

00:05:55: Als Beispiel könnte ich dir jetzt zum Beispiel nennen: Eine

00:05:58: 3D-Modellierung, Mengenermittlung, Kollisionsprüfung

00:06:01: oder dann auch Sachen wie Koordination von Fachgewerken, Abrechnung,

00:06:07: auch Inbetriebnahme.

00:06:08: Das ist alles, was wir bereits schon aus dem Bau kennen, aber jetzt wird es eben

00:06:12: durch digitale Tools einfach ein bisschen geändert, weil

00:06:16: einfach die Workflows einfach anders werden und es wird halt

00:06:19: einfach alles digitaler.

00:06:20: Und das ist dann so ein BIM-Anwendungsfall.

00:06:22: Okay.

00:06:23: Du hast schon gesagt, die

00:06:26: sind relativ ähnlich, die Prinzipien sind eigentlich ähnlich.

00:06:30: Jetzt, je nach Anwendungsfall, je nach Anforderung auch aus dem Projekt raus,

00:06:35: gibt es doch große Unterschiede. Genau.

00:06:37: Was sind die?

00:06:38: Also die großen Unterschiede sind einfach in den Anforderungen,

00:06:40: die es da einfach gibt.

00:06:41: Also man muss sich das so überlegen, wenn der Bauherr ein Projekt ausschreibt

00:06:46: und reinschreibt, in den Vertrag rein, er möchte das mit der BIM-Methodik umgesetzt

00:06:50: werden, dann muss er ganz klar sagen, was er denn von seinem Auftragnehmer

00:06:53: überhaupt erwartet.

00:06:55: Also er muss definieren: Welche Anwendungsfälle will

00:06:58: ich überhaupt haben, in welcher Qualität?

00:07:00: Und weil wir im Moment einfach noch fehlende Standards haben, sind da

00:07:03: schon Unterschiede drin tatsächlich.

00:07:06: Und wenn man sich das jetzt mal anguckt im Hochbau, schauen wir uns

00:07:08: mal die Modellierung an.

00:07:10: Die modellieren Gebäudemodelle.

00:07:12: Der Tiefbau, der ist eher so Richtung Erdarbeiten, Infrastrukturprojekte,

00:07:17: Landschaft, das sind Freianlagen.

00:07:18: Und allein da kommen schon massive Unterschiede in der Umsetzung.

00:07:21: Diese Anforderungen sind völlig anders.

00:07:24: Und dann diese Frage: „Wie mache ich das überhaupt?" Da scheiden

00:07:27: sich einfach die Geister.

00:07:28: Das ist gar nicht mehr vergleichbar, obwohl es der gleiche

00:07:31: BIM-Anwendungsfall ist.

00:07:31: Alle modellieren in 3D, aber völlig unterschiedlich.

00:07:34: Kommunikation wird da immer wichtiger.

00:07:36: Ja, und das Problem ist, wir merken es ja jetzt schon: Die Kommunikation bleibt

00:07:40: generell schon auf der Strecke, und in der BIM-Methodik ist sie einfach unerlässlich.

00:07:45: Vor allen Dingen im Vorfeld. Ja, ja.

00:07:47: Die müssen sich abstimmen.

00:07:49: Zum Beispiel, der Bauherr fordert etwas, was der Planer ja dann umsetzen muss in

00:07:53: 3D, aber der Auftragnehmer dann, wenn es in Richtung Ausführung geht, der muss ja

00:07:58: mit dem Modell dann auch was anfangen können.

00:08:00: Weil das Modellieren, das ist ein Teil, aber die Auswertung aus dem

00:08:04: Modell, das ist eine völlig andere.

00:08:05: Und diese Kompatibilität muss da sein.

00:08:08: Und das sind so diese Punkte, die da halt schon ordentlich

00:08:12: sind und auch wirklich viel fordern.

00:08:15: Du hast schon gesagt, die Stände der Implementierung sind sehr unterschiedlich

00:08:20: in den verschiedenen Bereichen.

00:08:22: Wie ist da jetzt der aktuelle Stand?

00:08:24: Also wo stehen wir gerade?

00:08:26: Also der Hochbau, wie schon bereits bei der anfänglichen Frage,

00:08:30: ist schon sehr weit.

00:08:32: Aber da muss man auch klar sagen, dadurch, dass halt die Softwares schon sehr weit

00:08:35: entwickelt sind, ist es- ich will jetzt nicht sagen, dass es

00:08:37: einfacher ist, es umzusetzen und die verschiedenen BIM-Anwendungsfälle auch

00:08:41: abzuarbeiten, aber sie haben einfach eine deutlich größere Auswahl an

00:08:46: Softwares, die sie dabei unterstützen. Und die sind schon sehr weit.

00:08:49: Also 3D-Modellierung ist sehr fortgeschritten, damit

00:08:52: beginnt in der Regel jeder.

00:08:54: Da müssen Sie aber auch für sich selber definieren und natürlich auch mit dem

00:08:57: Auftraggeber: Was muss ich denn überhaupt überhaupt liefern?

00:09:00: Also da muss man strikt Ziele definieren: Was muss ich machen?

00:09:05: Und das sind dann solche Sachen, damit dann auch später die

00:09:09: Analyse stattfinden kann.

00:09:10: Zum Beispiel im Hochbau jetzt auch Mengenermittlungen: Hast

00:09:12: du schon Softwares dafür?

00:09:13: Die sind auch VB-gerecht, die sind REB-gerecht.

00:09:16: Man kann damit auch schon Abrechnungen machen.

00:09:18: Also die haben einfach eine andere digitale Tool-Ununterstützung als

00:09:22: zum Beispiel so einen Tiefbau.

00:09:23: Und schon mehr Nutzen dann daraus vielleicht auch.

00:09:24: Ja, natürlich.

00:09:26: Natürlich ist es sehr komplex.

00:09:28: Es gibt immer noch einen Haufen Probleme, aber sie können das schon deutlich besser

00:09:32: umsetzen, aber sie sind auch schon länger dabei.

00:09:34: Sie konnten sich mehr ausprobieren, Pilotprojekte fahren.

00:09:37: Es gibt ja schon auch zum Beispiel diese Big Player, wenn es um BIM geht.

00:09:42: Die geben ja auch gewisse Richtlinien raus.

00:09:46: Man hat schon ein gewisses Leitbild, und im Tiefbau, vor allem in der

00:09:50: Landschaftsarchitektur, das muss man erst mal erarbeiten und diese große Frage: Wie?

00:09:54: Das ist so der aktuelle Stand.

00:09:56: Man braucht Standards und die muss man definieren und auch den Akteuren auch

00:09:59: wirklich die Zeit geben, sich mit der Methodik zurechtzufinden

00:10:03: und ihren Weg zu finden.

00:10:04: Und das wird halt einfach noch ein bisschen dauern, aber ich sage es mal

00:10:07: so: Alle guten Dinge brauchen Zeit. Ja, ja.

00:10:10: Jetzt bin ich ein Landschaftsarchitekturbüro.

00:10:13: Wie kann ich BIM-Anwendungsfälle erfolgreich umsetzen?

00:10:19: Also ganz klar, wenn man für sich selber entscheidet, wir führen

00:10:22: die BIM-Methodik ein, muss man sich ganz klar vor Augen führen:

00:10:25: Was sind meine Ziele?

00:10:27: Was möchte ich mit der BIM-Methodik erreichen?

00:10:29: Die persönliche Erfahrung habe ich auch gemacht.

00:10:32: Habe ich kein Ziel, bin ich mir über das Ergebnis überhaupt

00:10:35: nicht klar, was ich hintenraus raushaben möchte.

00:10:38: Ich verzettel mich dann vielleicht.

00:10:39: Total, und man fängt auch völlig falsch an.

00:10:41: Also wenn ich weiß, ich möchte ein 3D-Modell für die Ausführung zum Beispiel

00:10:44: haben, dann muss man sich mit den Leuten auch zusammensetzen und auch mal

00:10:48: zusammentragen: Was brauche ich denn überhaupt dafür, um es in der

00:10:51: Ausführung dann benutzen zu können?

00:10:54: Und da ist es klar, man braucht dieses Know-how aus der Praxis, aber man braucht

00:10:58: halt auch ein Know-how, wenn es um Software geht.

00:10:59: Das heißt, es fängt schon wieder an.

00:11:02: Wenn das Ziel klar ist, musst du anfangen, deine Mitarbeiter zu schulen.

00:11:05: Und wirklich, man muss alle mitnehmen, nicht nur die Anwender von der Software,

00:11:10: sondern wirklich alle Teambeteiligten.

00:11:12: Dieses Grundverständnis für die Methodik muss von allen gelebt werden, weil sonst-

00:11:17: man hängt die Leute ab: Hast du einen Jour fixe?

00:11:19: Und der eine redet von Äpfeln, der andere von Birnen.

00:11:22: Diese Kommunikation, dieses Verständnis, ist dann nicht da und das

00:11:25: führt dann zur Ablehnung.

00:11:26: Wenn ich etwas nicht verstehe, nehme ich das viel schwieriger an und da muss man

00:11:31: wirklich klar und deutlich dahinter sein.

00:11:33: Und auch ein weiterer Punkt ist das Definieren von Prozessen intern.

00:11:38: Also man muss Abläufe festlegen: Wie mache ich welchen Anwendungsfall?

00:11:43: Habe ich irgendeinen Kick-off?

00:11:44: Habe ich irgendein Start-Gespräch?

00:11:45: Dann wird das gemacht, dann wird der nächste Schritt gegangen.

00:11:47: Man muss da wirklich für sich einen Prozess definieren und den wirklich auch

00:11:51: knallhart durchziehen, sonst kocht jeder seine andere Suppe und du bekommst nicht

00:11:54: mehr dieses klare, eindeutige Ergebnis.

00:11:58: Und auch Datenmanagement.

00:12:00: Wir im Hochbau zum Beispiel, ich komme ja von einem Hochbauer, da war halt oft

00:12:04: immer der Fall, baubegleitende Planung.

00:12:07: Du bekommst ständig neue Pläne.

00:12:09: Das habe ich auch im Tiefbau und auch beim Landschaftsarchitekten.

00:12:12: Man muss wirklich gucken, dass die Modelle immer up to date sind, sie korrekt

00:12:16: benannt werden, korrekt abgelegt werden.

00:12:18: Da muss wirklich eine Struktur drin sein, ganz wichtig.

00:12:21: Man braucht natürlich Erfahrung.

00:12:23: Man macht am Anfang sehr viele Fehler, aber aus denen muss man lernen.

00:12:27: BIM ist Learning by Doing, habe ich selber so erfahren, bestätigen mir

00:12:30: auch Kunden in Gesprächen.

00:12:32: Und ganz wichtig, habe ich auch früher so mitgenommen, man braucht die Unterstützung

00:12:37: aus dem Management, also auch Geschäftsführung.

00:12:40: Es muss eine klare Position sein, es muss auch wirklich gelebt werden intern und es

00:12:45: entsprechend auch nach unten kommunizieren,

00:12:47: dass das Ganze ein wichtiges Thema ist und dass man daraus profitieren möchte

00:12:52: und dass man halt auch gewisse Investments tätigt.

00:12:54: Man nimmt da halt einfach Geld in die Hand, und das sind so die wichtigsten

00:12:58: Punkte, um überhaupt die BIM-Methodik, in dem Fall die BIM-Anwendungsfälle,

00:13:02: erfolgreich implementieren zu können.

00:13:04: Ja.

00:13:04: Du hast schon über verschiedene Akteure gesprochen, die beteiligt sind und wie

00:13:09: wichtig das ist und auch, dass sich in den verschiedenen Bereichen

00:13:12: auch sehr unterscheidet, wer da mitwirkt.

00:13:15: Was müssen jetzt die Akteure liefern, damit eben Anwendungsfälle

00:13:19: erfolgreich umgesetzt werden können?

00:13:21: Also das habe ich gestern schon bei unserem BIM-Vortrag erwähnt:

00:13:26: BIM ist wirklich- die Methodik zieht sich durch den kompletten Lebenszyklus.

00:13:30: Also man fängt beim Bauherren an, der muss klar definieren: Was möchte ich

00:13:34: überhaupt von meinem Auftragnehmer haben?

00:13:36: Was muss er mir liefern?

00:13:37: Dieses Leistungsbild eben, dass er das dann im Vertrag festlegt,

00:13:42: in den AIAs, also Auftraggeberinformationsanforderung,

00:13:45: da definiert er die Qualität.

00:13:47: Das muss er liefern.

00:13:49: Also das ist wirklich eine anspruchsvolle Aufgabe, weil wenn die Sachen nicht gut

00:13:53: formuliert sind, nicht qualitativ formuliert sind, wird der Planer, der das

00:13:56: später umsetzen muss, also der wird Schwierigkeiten bekommen,

00:13:59: weil er einfach sich kein Bild machen kann, was die Leistung ist,

00:14:02: die er zu erbringen hat.

00:14:03: Und da ist es dann halt auch wirklich so, die Qualität leidet.

00:14:07: Und der Planer braucht, wie gesagt, das als Grundlage, um dann wirklich

00:14:10: qualitative Modelle zu liefern.

00:14:13: Und dann geht es ja wieder weiter.

00:14:14: Es kommen ja noch andere Fachgewerke dazu.

00:14:16: Die müssen miteinander kommunizieren, sich austauschen.

00:14:19: Zum Beispiel, in der Landschaftsarchitektur?

00:14:20: Das sind zum Beispiel- das Thema Hochbau.

00:14:23: Also wenn wir jetzt zum Beispiel eine Außenanlage planen,

00:14:26: da hat man dann einen Planer aus der Architektur, die modellieren das Gebäude

00:14:29: und die die Außenanlage kommt drumherum.

00:14:32: Man ist ja auch mit den Vermessern unterwegs, und

00:14:34: mit denen muss man sich auch wirklich austauschen, damit die Modelle kompatibel

00:14:38: sind, dass man sich verknüpfen kann.

00:14:40: Und man hat ja zum Beispiel auch irgendwo Leitungen drin oder auch historische

00:14:44: Gebäude, wo man Pläne braucht.

00:14:45: Das heißt, irgendwo zieht man dann auch die Behörden zum Beispiel heran.

00:14:49: Und wir kennen das ja oft, an Pläne von irgendwelchen historischen Bauten

00:14:52: dranzukommen, das ist nicht ganz ohne.

00:14:54: Und jetzt, wie integriere ich sowas ins Modell?

00:14:56: Also da ist Kommunikation unerlässlich und das ist so ein- es ist so ein

00:15:02: gemeinschaftliches Tun und man muss sich da auch einfach gegenseitig unterstützen,

00:15:05: würde ich jetzt einfach sagen.

00:15:07: Und dann nimmt man ja noch den Ausführenden mit.

00:15:09: Der muss ja auch davon zehren können.

00:15:11: Und dann geht es natürlich noch mal weiter für den, der es dann auch betreibt.

00:15:14: Und da muss dann einfach jeder gucken, dass er seinen Beitrag leistet,

00:15:18: wenn es wirklich um Datenqualität geht.

00:15:20: Das ist wirklich der Austausch von Daten, da darf es keinen Verlust geben und man

00:15:24: muss das wirklich gut und strukturiert, sauber abliefern, sonst kann hinten

00:15:28: dran keiner mehr was damit anfangen.

00:15:30: Dann ist das ein Haufen Daten, die nicht auswertbar sind.

00:15:32: Und das ist ja diese Krux dabei: Alle BIM-Anwendungsfälle umzusetzen, ist

00:15:36: eine Sache, aber sie wirklich später auch nutzen zu können, so

00:15:39: effizient, wie man es gerne hätte, das ist so diese große Herausforderung.

00:15:42: Und da ist jeder gefordert und jeder muss sich beteiligen.

00:15:46: Was würdest du sagen, wirklich jetzt mal auf die Landschaftsarchitektur bezogen,

00:15:50: was ist der wichtigste Anwendungsfall?

00:15:52: Also ich habe mich gestern mit meiner Kollegin, die mit mir den

00:15:55: Vortrag gemacht hat, unterhalten.

00:15:56: Sie kommt von der Hochschule Osnabrück.

00:15:58: Sie beschäftigen sich sehr mit BIM in der Landschaftsarchitektur und wir sind

00:16:03: zusammen auf den gleichen Nenner gekommen. Es sind tatsächlich Bestandsmodelle.

00:16:06: Also diese Bestandsaufnahme, was habe ich überhaupt vor Ort, und auch generell diese

00:16:11: Modellierung, weil das ist ja das Herz davon.

00:16:13: Das ist die Basis, mit der sie ja arbeiten, und das muss

00:16:18: halt geliefert werden.

00:16:18: Und das korrekt umzusetzen, es ist nicht ganz einfach, weil einfach,

00:16:22: wie ich schon vorhin sagte, es ist komplex, diese ganzen verschiedenen

00:16:25: Bausteine zusammenzusetzen.

00:16:27: Man muss sich den Hochbau angucken: Habe ich da überhaupt Gebäude,

00:16:29: die ich integrieren muss?

00:16:31: Dann gibt es ja Messdaten, das muss alles verknüpft werden.

00:16:34: Und da ist halt, wie gesagt, immer noch diese große Frage: Wie mache ich das?

00:16:38: Aber sie hat mir schon bestätigt: In der Planung selber setzen viele schon die

00:16:43: BIM-Methodik ein und das erfolgreich, aber diese Verknüpfung zu der

00:16:47: Ausführung, die fehlt leider noch. Und da hoffen sie da drauf.

00:16:50: Okay.

00:16:50: Mit Frau Zastrow werden wir die nächste Folge

00:16:54: aufnehmen, wo es auch wirklich darum geht: Was ist gerade Status quo der

00:16:56: Forschung, Stand der Technik?

00:16:59: Wie geht es weiter, was gibt es schon für Ideen, Ausblicke?

00:17:02: Das wird in zwei Wochen die nächste Folge sein.

00:17:06: Die Messe läuft noch zwei Tage.

00:17:09: Gestern den ersten Messetag hast du schon miterlebt.

00:17:12: Was nimmst du für dich mit?

00:17:14: Also tatsächlich, für mich ist die GaLaBau hier der erste Besuch hier.

00:17:18: Und tatsächlich habe ich schon zwei Softwarehäuser entdeckt,

00:17:21: die darauf erpicht sind, BIM-fähige Software auf den Markt zu bringen.

00:17:26: Sie haben es teilweise- oder sie haben es schon.

00:17:28: Natürlich, die Anforderungen wachsen, es wird immer mehr.

00:17:32: Und ich bin sehr gespannt auf den Austausch mit ihnen, was ich da jetzt so

00:17:36: als Produktmanager für digitale Daten mitnehmen kann, weil halt auch die

00:17:39: Anforderung bei uns liegt: Was muss ich überhaupt liefern, damit

00:17:44: das überhaupt kompatibel mit denen ist?

00:17:46: Weil das ja später dann ja vom Kunden dann auch verwendet werden muss.

00:17:49: Und wenn unsere Daten nicht kompatibel mit ihrer Software ist,

00:17:53: dann wird es schwierig.

00:17:54: Und da Firma Hauraton ja sehr breit aufgestellt ist, was Produkte angeht – wir

00:17:59: sind ja im Hochbau tätig, im Tiefbau, wir haben ja auch Produkte für

00:18:03: Landschaftsarchitektur – da sind, wie gesagt, viele verschiedene

00:18:06: Softwares, viele Anforderungen und da ein Spagat zu schaffen, ist

00:18:11: schon eine Herausforderung.

00:18:13: Aber durch den Austausch auf der GaLaBau konnte ich schon sehr viel mitnehmen

00:18:16: und ich freue mich auf einen weiteren Austausch mit denen dann.

00:18:18: Schön.

00:18:19: Dann wünsche ich dir heute noch einen schönen Messetag.

00:18:21: Dankeschön, ich bin gespannt.

00:18:23: Ihnen vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

00:18:26: Tschüss.

00:18:28: Tschüss.

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