Von der Idee zum Markt - Forschung und Entwicklung bei HAURATON
Shownotes
In dieser Episode unseres Podcasts nehmen wir Sie mit hinter die Kulissen von HAURATON und sprechen mit Dr. Bernd Schiller, dem langjährigen Leiter unserer Forschungsabteilung. Erfahren Sie aus erster Hand, wie innovative Lösungen im Regenwassermanagement entstehen und welche Herausforderungen und Entwicklungen die Branche prägen. Sie erhalten zudem Einblicke in vergangene und aktuelle Forschungsprojekte sowie in laufende Entwicklungen zur CO2-Reduktion und dem Einsatz von 3D-Druck.
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Transkript anzeigen
00:00:10: (Belebende Musik) Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge
00:00:11: des Regenwassermanagement-Podcasts.
00:00:14: Heute haben wir eine ganz besondere Episode für Sie vorbereitet.
00:00:17: Wir werden uns mit der faszinierenden Welt der Forschung und Entwicklung im Bereich
00:00:22: Entwässerungsrinnen beschäftigen.
00:00:24: Unser Gast ist Herr Dr. Bernd Schiller, langjähriger Leiter der
00:00:28: Forschungsabteilung bei Hauraton.
00:00:31: Herr Dr. Schiller wird uns einen tiefen Einblick in die Forschungsgebiete,
00:00:34: besondere Entwicklung und aktuelle Themen bei Hauraton geben.
00:00:39: Ja, lassen Sie uns direkt ins Gespräch einsteigen und unseren Experten begrüßen.
00:00:51: (Belebende Musik) Hallo, Herr Dr. Schiller.
00:00:52: Schönen guten Tag, Frau Haller.
00:00:54: Ja, schön, dass Sie zu Gast sind, aus- von zu Hause aus.
00:00:58: Wir haben eine Online-Aufnahme.
00:01:01: Ich habe es schon gesagt, Sie waren langjähriger Leiter der
00:01:04: Forschungsabteilung.
00:01:05: Vielleicht gerade noch mal kurz zum Einstieg für die Zuhörer, was ist Ihre
00:01:10: Rolle bei Hauraton und was sind so Ihre Erfahrungen in der Forschungsabteilung?
00:01:16: Ja, im Wesentlichen plane, organisiere und koordiniere ich die
00:01:20: Forschungsprojekte bei Hauraton.
00:01:22: Dabei ist das Erreichen der Projektziele natürlich von allerhöchster Bedeutung.
00:01:26: Was für alle Forschungsprojekte gilt, und darin sehe ich auch einen wesentlichen
00:01:30: Punkt für mich, das ist neben dem Einhalten der gesetzlichen Bestimmungen
00:01:35: und der gültigen Richtlinien, vor allem, dass die Projekte einen hohen
00:01:40: Kundennutzen aufweisen müssen und dass sie nutzerfreundlich sein sollten.
00:01:45: Bevor man also intensiv mit der Projektumsetzung beginnt, muss man
00:01:49: sich hierüber intensiv Gedanken machen.
00:01:52: Insbesondere ist es vorteilhaft in diesem Zusammenhang, wenn man
00:01:56: ein USP für sich entdeckt.
00:01:58: Konkret bedeutet das, wenn ich zum Beispiel eine neue entwickeln soll, dann
00:02:02: überlege ich zusammen mit meinem Team, welche neuen Features man möglicherweise
00:02:07: einarbeiten kann, die einen weiteren zusätzlichen Nutzen
00:02:11: für die Kunden bieten könnten.
00:02:13: Ja, weiter zu meiner Rolle bei Haurton speziell.
00:02:16: Bei allen Projekten gibt es zwei kritische Phasen,
00:02:20: die überproportional viel Zeit in Anspruch nehmen können und die über Erfolg
00:02:26: oder Nichterfolg entscheiden.
00:02:28: Das ist zum einen die Anlaufphase.
00:02:30: Viele Projekte bleiben schon in der Konzeptphase hängen.
00:02:34: Hier muss man intensiv Projektmarketing betreiben.
00:02:37: Neben dem Kundennutzen muss natürlich auch der Nutzen für das Unternehmen
00:02:41: herausgearbeitet werden.
00:02:43: Dass es nicht nur- dazu ist nicht nur eine gründliche
00:02:46: Machbarkeitsanalyse erforderlich, sondern auch eine ehrliche Risikoabschätzung.
00:02:52: Nur bei vollkommener Transparenz können zielführende Entscheidungen
00:02:56: von der GL erwartet werden.
00:02:58: Projektunsicherheiten sind dabei in jedem Fall kontraproduktiv, wie
00:03:02: man sich vorstellen kann.
00:03:04: Eine zweite, kritische Phase, ist die Phase der Industrialisierung.
00:03:08: Bevor in teure Werkzeuge investiert wird, müssen natürlich die technischen
00:03:12: Parameter abgesichert werden.
00:03:14: Durch Prototypen, durch Berechnungen, durch Vortests, muss nicht nur die
00:03:19: Funktionalität oder die Funktionsfähigkeit, sondern auch
00:03:21: die Fertigbarkeit gegeben sein.
00:03:24: Hierbei sind natürlich Netzwerke von großer Wichtigkeit, da man in der Regel
00:03:29: nicht alle Spezialisten im eigenen Unternehmen hat.
00:03:32: Auch das ist eine wichtige Rolle, die von mir wahrgenommen wird.
00:03:35: Und was meistens nicht beachtet wird oder bedacht wird, das ist das Einhalten
00:03:39: der Zielkosten, das ist essenziell.
00:03:41: Bei uns laufen die Projekte daher nach dem Target-Costing-Ansatz, also werden die
00:03:46: Zielkosten überschritten oder ist das Umsetzungsrisiko zu hoch, wird das Projekt
00:03:51: in der Regel natürlich auch nicht umgesetzt.
00:03:53: Diese Phase, also die Industrialisierung, birgt noch ein weiteres Risiko.
00:03:57: Denn wenn erst mal die Lieferanten Auswahl getroffen und die Aufträge vergeben
00:04:02: wurden, kann man an dem Produkt selber nicht mehr viel ändern.
00:04:06: Im schlimmsten Fall ist das neu gebaute Werkzeug nicht nutzbar.
00:04:09: Zum Glück ist das bisher noch nicht passiert und hier möchte ich mich vor
00:04:13: allem bei meinen kompetenten Kollegen im Team bedanken.
00:04:16: Also zurück zu meiner Rolle bei Hauraton.
00:04:18: Sowohl die Anlaufphase und die Industrialisierungsphase sind echte
00:04:22: Führungsaufgaben, die voll in meinen Verantwortungsbereich fallen.
00:04:27: Wie kommt es denn überhaupt zu einem Forschungsprojekt oder
00:04:31: einem Forschungsgebiet?
00:04:32: Wir beschäftigen uns mit wichtigen gesellschaftlichen Themen.
00:04:36: Da ist also einmal das große Rahmenthema Ressourceneffizienz.
00:04:39: Wie kann man also konkret Material, bzw.
00:04:42: Gewicht einsparen, ohne die Qualität der Produkte zu beeinträchtigen?
00:04:46: Hier versuchen wir natürlich mit den Themen Leichtbau oder smarte Oberflächen,
00:04:51: gute Ergebnisse zu erreichen, beziehungsweise wir können hier auch
00:04:54: Ergebnisse im Rahmen eines Forschungsvorhabens vorweisen.
00:04:58: Das Einsparen von Rohstoffen durch Verwendung geeigneter Rezyklate oder durch
00:05:03: den Einsatz industrieller Sekundärstoffe, ist ein weiteres Thema, womit wir uns
00:05:08: im Rahmen der Forschung beschäftigen.
00:05:10: Ein zweites Hauptforschungsgebiet, also neben der Ressourceneffizienz, ist das
00:05:14: Thema Energieeffizienz, auch Treibhauspotenzial unserer Produkte,
00:05:18: damit beschäftigen wir uns auch.
00:05:20: Und zwar geht es da einmal um das Optimieren von Fertigungsprozessen,
00:05:24: insbesondere kürzere Zykluszeiten sind hier gefragt, und das
00:05:29: Vermeiden durch Ausschuss.
00:05:30: Und das durch Unterstützung und Einsatz von künstlicher Intelligenz, ist also auch
00:05:34: ein Forschungsthema, was bei uns intensiv läuft.
00:05:37: Und es geht auch um das Optimieren von Rezepturen, zum Beispiel durch den Einsatz
00:05:41: klinkerreduzierter Zemente oder durch den Einbau von CO2-Senken in den Beton.
00:05:46: Auch auf diesem Thema sind wir unterwegs und können eben auch hier gute
00:05:49: Ergebnisse bereits vorweisen.
00:05:52: Was sind jetzt so besondere Entwicklungen oder Forschungsprojekte aus den letzten
00:05:57: Jahren, die Sie jetzt besonders hervorheben würden?
00:06:00: Also ein Projekt, was wir jetzt schon seit einigen Jahren im Einsatz haben, das ist
00:06:05: sehr erfolgreich, das ist die Entwicklung der Regenwasserreinigungsanlage Clean.
00:06:10: Dieses Projekt ist ja im Sommer 2010- erstmalig haben wir da einen
00:06:17: Auftrag bekommen, da war die Entwicklung im Grunde oder die Forschung zu Ende.
00:06:21: Mit diesem System kann man zum Beispiel verkehrsverursachtes, bzw.
00:06:25: durch Fahrzeuge partikulär verunreinigtes Niederschlagswasser reinigen und
00:06:30: anschließend versickern lassen.
00:06:32: Diese Reinigungsleistung der Anlage liegt bei weit über 95 %, und ich denke mal, es
00:06:38: gibt im Moment kein System, was annähernd so leistungsstark ist
00:06:42: wie unser Clean-System.
00:06:43: Das ist schon, wie gesagt, einige Jahre her.
00:06:46: Ein weiteres Thema, wo wir unterwegs waren, das waren die Entwicklung von
00:06:52: Kunststoffabdeckungen der höheren Festigkeitsklassen.
00:06:55: Da haben wir die Fibertec-Abdeckung entwickelt, man kann also Abdeckungen aus
00:06:59: Gusseisen durch Kunststoffabdeckungen ersetzen.
00:07:01: Die Vorteile sind hier, man hat ein deutlich leichteres Gewicht, man spart
00:07:05: also Transportgewichte, also Transportkosten.
00:07:08: Man kann die Abdeckungen leichter einbauen und die Abdeckungen
00:07:11: rosten natürlich nicht.
00:07:13: Darüber hinaus lassen sich natürlich auch mit Kunststoff als Werkstoff sehr
00:07:17: anspruchsvolle Designs verwirklichen.
00:07:21: Wir haben zu dem Thema- haben wir auch Langzeittests gemacht, an Versuchsanlagen
00:07:25: in Amerika, wo sehr viel Sonne scheint, Florida und Arizona.
00:07:29: Da haben wir die Teile schon seit zehn Jahren in Test, und können also auch heute
00:07:33: mit Sicherheit sagen, dass die einfach witterungsbeständig sind und halten.
00:07:38: Ja, und jetzt ein Projekt aus der aktuellen Zeit, das waren ja jetzt
00:07:41: Projekte, die schon ein bisschen älter sind.
00:07:43: Da haben wir zum Beispiel ein Produktsortiment in der Pipeline, wo wir
00:07:47: etwa 20 % an Material einsparen, ohne die Beständigkeit oder die Funktionalität
00:07:52: negativ zu beeinträchtigen.
00:07:54: Also hier realisieren wir in diesem aktuellen Projekt Ressourceneffizienz
00:07:59: und Energieeffizienz gleichermaßen.
00:08:03: Jetzt nehmen wir mal das Beispiel mit der Kunststoffabdeckung mit dem Fibertec.
00:08:08: Zählt das jetzt eher zu einem Forschungsprojekt oder eher
00:08:11: zu einem Entwicklungsprojekt?
00:08:12: Wo grenzen Sie das ab?
00:08:13: Man muss es anders ausdrücken.
00:08:14: Der Unterschied zwischen Forschung und Entwicklung ist ja folgender: Forschung
00:08:18: ist, wenn man aus Geld Wissenschaft, und Entwicklung ist, wenn man
00:08:22: aus Wissen Geld macht.
00:08:24: Also so kann man sich das vorstellen.
00:08:27: Das heißt also, die Forschung selber ist natürlich- erst mal geht es
00:08:32: da um eine Art Vorentwicklung.
00:08:34: Also da beschäftigt man sich natürlich mit Sachen, die es noch nicht gibt.
00:08:38: Und bei der Fibertec, das ist so ein Zwischending, kann man sagen.
00:08:42: Also das Entwickeln von Kunststoffprodukten ist natürlich eine
00:08:45: Entwicklung, das ist irgendwo klar, aber es gab viele Unbekannte
00:08:49: bei dem ganzen Thema.
00:08:50: Da waren viele Dinge, die man vorher austesten musste, weil es einfach keine
00:08:53: Erfahrungen gibt bei einer Kunststoffabdeckung, oder man kann sich ja
00:08:57: vorstellen: Kunststoffteile, die gibt es ja vor allem im Automobilbereich, die sind
00:09:01: also irgendwo am Fahrzeug verteilt, auch außen, aber dann sind
00:09:05: sie halt überlackiert.
00:09:06: Unsere Teile liegen in der Verkehrsfläche, da kommt Rost dran,
00:09:11: da kommt Tausalz ran, da kommen auch mal Öle oder irgendwelche Fremdstoffe
00:09:15: an die Abdeckungen ran.
00:09:17: Das heißt, da geht es darum, wie kann man- oder welche Werkstoffe muss ich wählen und
00:09:22: was muss ich beachten, damit es hier keine Probleme gibt?
00:09:25: Also da war natürlich schon auch ein ganz schöner Forschungsteil dahinter.
00:09:28: Deswegen würde ich sagen, halb Forschung, halb Entwicklung ist das.
00:09:31: Okay (lacht), okay, mal als gutes Beispiel rausgepickt (lacht).
00:09:37: Ja (lacht).
00:09:37: Wie beeinflussen jetzt aktuelle Trends oder aktuelle Herausforderungen der Kunden
00:09:43: in der- oder in der Baubranche insgesamt, ihre Forschungs- und
00:09:47: Entwicklungsarbeit bei Hauraton?
00:09:49: Einen Teil haben wir ja schon in der Frage, zu Ihrer zweiten
00:09:51: Frage, beantwortet.
00:09:52: Unsere Aufgaben sehen wir natürlich auch unter Berücksichtigung von Trends, oder
00:09:58: besser müsste man sagen, Megatrends.
00:10:01: Weil Megatrend ist ja zum Beispiel Klimawandel, das ist ja so ein Megatrend.
00:10:05: Daraus leitet sich ja das Thema Nachhaltigkeit, Umwelt, das leitet
00:10:09: sich ja daraus im Grunde ab.
00:10:10: Bei der Entwicklung neuer Produkte geht es zu guter Letzt immer um den Kundennutzen.
00:10:15: Ne, also im Qualitätswesen wird da gerne immer ein Beispiel mit
00:10:18: der Wäscheleine genannt.
00:10:19: So kann man zum Beispiel die Reißfestigkeit einer Wäscheleine deutlich
00:10:23: erhöhen und damit auch Werbung machen.
00:10:26: Also man kann sagen: Unsere Wäscheleine hat doppelte
00:10:30: Reißfestigkeit wie der Wettbewerb.
00:10:32: Nur wem ist denn von uns schon mal eine Wäscheleine gerissen?
00:10:36: Das heißt, der Kunde wird das zwar registrieren,
00:10:39: aber wird vermutlich nicht bereit sein, mehr Geld dafür auszugeben, weil er eben
00:10:43: keinen Nutzen für sich selber sieht.
00:10:45: Und so eben ist das auch mit unseren Produkten.
00:10:49: Unsere Kunden wollen robuste, gut funktionierende Bauteile haben, die sich
00:10:54: einfach und schnell einbauen lassen und das zu einem fairen Preis.
00:10:57: Unsere Kunden wollen außerdem auch einen guten und zuverlässigen Service.
00:11:02: Trend-Themen, wie zum Beispiel das Thema Umwelt oder Klimawandel,
00:11:08: wird dabei natürlich immer wichtiger bei öffentlichen Ausschreibungen, das ist
00:11:12: natürlich länderabhängig, werden immer häufiger Umweltdaten abgefragt
00:11:16: oder Umweltzertifikate verlangt.
00:11:18: Auch der Personal- bei der Personalbeschaffung, also im
00:11:21: Einstellungsgespräch, wird von den Kandidaten häufig das Thema
00:11:25: Nachhaltigkeit angesprochen.
00:11:28: Und natürlich liegt ein Schwerpunkt der Forschung dementsprechend
00:11:32: auch genau auf diesem Thema.
00:11:34: Kommen wir konkret zu einer Entwässerungsrinne, konkret auf eine
00:11:38: Beton- also auf eine Faserfix-Entwässerungsrinne.
00:11:42: Was gibt es da speziell an diesem Produkt jetzt an Forschungsgebieten?
00:11:46: Im Thema Beton -rbeiten wir ganz konkret an dem Thema 3D Betondruck.
00:11:53: Da geht es also einmal darum, kann man durch 3D-Druck eventuell irgendwo
00:11:57: an der Rinne Gewichte einsparen?
00:11:59: Also um das Thema Leichtbau, das ist ein Thema.
00:12:02: Und es gibt noch ein zweites Thema.
00:12:04: Wir wissen natürlich, dass Beton, da ist natürlich Zement enthalten, und wir wissen
00:12:09: alle, Zement ist einer der, ja, der Umweltsünder, möchte ich mal
00:12:16: vorsichtig sagen, wo viel CO2 entsteht.
00:12:20: Die Zementindustrie ist da sehr aktiv dabei, das zu reduzieren durch- indem
00:12:26: sie klinkerreduzierter Zemente kreieren.
00:12:30: Und die nutzen wir auch, wir machen auch damit Versuche.
00:12:33: Aber trotzdem ist es so, dass wir natürlich keine Nullbilanz hinbekommen.
00:12:38: Das heißt, wir können den Klinkeranteil etwas verringern, dadurch wird der CO2-
00:12:43: die CO2 Belastung natürlich etwas günstiger ausfallen, aber
00:12:46: wir kommen nicht auf Null.
00:12:48: Wir wollen ja, und das wird ja auch politisch immer mehr gefordert, wir
00:12:50: wollen ja irgendwo klimaneutral werden.
00:12:53: Das heißt also, speziell in dem Thema versuchen wir, über CO2-Senken, das sind
00:13:00: also speziell, ja, Produkte, die wir aus der Pyrolyse
00:13:03: gewinnen, entgegenzuwirken und das gegeneinander aufzurechnen.
00:13:08: Das heißt also, dass wir einen Teil an CO2 auf der einen Seite
00:13:15: natürlich verursachen, indem wir diesen klinkerreduzierten Zement einsetzen, auf
00:13:19: der anderen Seite aber eine Senke einbauen, einen Zusatzstoff B, der CO2
00:13:25: speichert oder speichern kann, und dadurch machen wir letztendlich unser Produkt-
00:13:30: also am Ende kommt eine eine Nullbilanz raus, und da sind wir ganz aktiv dran.
00:13:36: Bei Entwässerungsthemen, da gibt es also einige Parameter, die eine Rolle spielen
00:13:41: oder die man in dem Zusammenhang untersuchen muss.
00:13:44: Das ist also einmal das Thema Material, welches Material setze ich ein?
00:13:49: Weil eine Rinne soll ja ein gutes Fließverhalten, eine
00:13:52: gute Hydraulik aufweisen.
00:13:54: Und da ist ja oftmals die Frage, spielt das Material eine Rolle?
00:13:57: Also ist es besser, die Rinne aus Kunststoff, aus Beton oder
00:14:01: Polymerbeton zu bauen?
00:14:03: Ein zweites Thema ist die Geometrie der Rinne.
00:14:05: Ist es besser, ich habe eine U-Form oder ein V oder ein nahezu Kastenprofil?
00:14:12: Die Form der Rinne spielt eine wichtige Rolle.
00:14:14: Ja, und dann gibt es natürlich noch Themen wie das Gefälle, das wir natürlich selber
00:14:18: nicht beeinflussen können, also nur, indem wir vielleicht eine Gefällerinne anbieten.
00:14:22: Aber Gefälle wird ja meistens in der Natur vorgegeben.
00:14:25: Und ich glaube, es ist ganz klar, das einfachste Thema ist das Thema Gefälle.
00:14:30: Wenn ich irgendwo ein Gefälle in der Rinne habe, dann fließt das Wasser natürlich
00:14:35: besser ab, als wenn ich das Gefälle nicht habe.
00:14:37: Wir wissen aber auch durch unsere Untersuchungen, dass Rinnen, die eben
00:14:42: völlig waagerecht liegen, trotzdem leer laufen, also die laufen leer.
00:14:46: Ich brauche das Gefälle nicht, um die Rinne leer zu bekommen.
00:14:50: Es bleiben dann am besten- oder es bleiben dann möglicherweise natürlich so ein
00:14:53: paar Pfützen stehen oder Feuchtstellen.
00:14:56: Aber die Rinne läuft auf jedem Fall vor.
00:14:58: Je größer das Gefälle, desto besser.
00:15:00: Das ist, glaube ich, relativ unstrittig.
00:15:03: Wo es immer Diskussionen gegeben hat, das ist das Thema U- oder V-Rinne.
00:15:09: Da haben wir also Rinnen gemacht, Versuche gemacht,
00:15:14: beim IAB in Weimar in diesem Fall, und haben das auch gut dokumentieren können.
00:15:18: Da ist also rausgekommen, bzw.
00:15:20: wir haben das anders getestet.
00:15:22: Wir haben getestet, wie kriegen wir Schmutzbestandteile besser
00:15:25: aus der Rinne rausgespült.
00:15:26: Also wir haben nicht die Fließgeschwindigkeit bestimmt, da wird
00:15:29: zwar immer drüber geredet, die ist aber eigentlich mehr oder
00:15:31: weniger uninteressant.
00:15:32: Wichtig ist ja, kann sich die Rinne selber reinigen oder kann ich
00:15:35: den Schmutz ausspülen?
00:15:37: Und da haben wir also festgestellt, dass das U und die V-Form nahezu gleich
00:15:42: abschneiden, da gibt es also keine erkennbaren Unterschiede.
00:15:45: Wir haben aber festgestellt, dass eine Rinne, die fast ein Kastenprofil hat, an
00:15:50: den Ecken vielleicht leicht gerundet ist, dass die Rinne sich deutlich besser
00:15:53: verhält als das U und als das V.
00:15:56: Also das ist ein Ergebnis dieser hydraulischen Untersuchung,
00:15:59: die wir gemacht haben.
00:16:00: Das hängt damit zusammen, dass beim V sich quasi so ein richtiger Stopfen bildet und
00:16:06: der ganze Wasserdruck auf diesem Schmutzpfropfen, und bei einer Kastenrinne
00:16:11: verteilt sich der Straßenschmutz eben über die Breite, baut also nicht so hoch auf
00:16:16: und kann dann im Grunde so eben leichter mitgerissen werden, so muss man
00:16:20: sich das im Grunde vorstellen.
00:16:22: Was wir auch festgestellt haben, ist, dass der Werkstoff keine Rolle spielt.
00:16:26: Also sowohl Polymerbeton, als auch Beton, als auch ein völlig glatter Kunststoff,
00:16:32: zeigen keinen Einfluss auf das Fließverhalten oder auf das
00:16:36: Sedimentationsverhalten der Rinnen.
00:16:38: Also das sind so Untersuchungen, die wir im Rahmen eines Forschungsvorhabens
00:16:42: durchgeführt haben.
00:16:43: Auch die Selbstreinigungsfunktion unterscheidet sich nicht
00:16:47: aufgrund des Materials?
00:16:49: Auch das unterscheidet sich nicht aufgrund des Materials.
00:16:52: Was negativen Einfluss hat, das haben wir auch getestet, das sind Einbauten.
00:16:57: Wir haben in dem Zusammenhang auch mal getestet, wenn man irgendwelche Einbauten,
00:17:01: Strukturen, in der Rinne hat, ob man durch diese künstlich geschaffenen Turbulenzen,
00:17:06: ob man dadurch vielleicht ein besseres Räumverhalten hat.
00:17:09: Es ist aber nicht so.
00:17:11: In der Tat nimmt man aus dem Wasser Energie raus, man bremst das ab, und
00:17:16: das Reinigungsverhalten wird schlechter.
00:17:19: Also wir brauchen Rinnen, die glatt sind, also die keine Strukturelemente haben,
00:17:23: aber Beton, Polymerbeton, Kunststoff, unterscheiden sich in ihrem
00:17:27: Oberflächenverhalten nicht derart, dass es da irgendwo signifikante
00:17:31: Einflussgrößen gibt.
00:17:32: Da liegt die Entscheidungsfindung dann bei anderen, ja, bei anderen Faktoren, aber
00:17:37: dann eben nicht im Fließverhalten, nicht in der Leistung, der
00:17:40: Reinigungsleistung, genau. Ja.
00:17:43: Gut.
00:17:44: Was mich noch interessieren würde, wenn Sie jetzt mitten in so einem
00:17:47: Forschungsprojekt stecken oder in einem Entwicklungsprojekt, wie arbeiten Sie mit
00:17:53: Planern, Landschaftsarchitekten oder auch GaLa-bauern?
00:17:57: Wie arbeiten Sie da mit Kunden zusammen?
00:18:01: Also intensiv, ich sage es mal so, intensiv zusammenarbeiten mit Planern und
00:18:05: Architekten, das tut ja unser Projektteam, das wir ja auch ein Haus haben.
00:18:09: Die arbeiten natürlich projektbezogen sehr intensiv mit denen zusammen.
00:18:13: Natürlich haben auch wir Kontakte, Architekten beispielsweise.
00:18:16: Die schauen zunächst mal auf ein schickes Design.
00:18:19: Und da haben wir natürlich Gesprächspartner, wo wir hingehen und
00:18:23: sagen: Wie könntet ihr euch das denn vorstellen?
00:18:26: Also da geht es mehr so um Design-Fragen, die man so im Hinterkopf hat.
00:18:31: Und bei den Planern ist es so, wir haben natürlich auch Kontakt
00:18:36: zu einigen Planungsbüros.
00:18:39: Da geht es dann insbesondere darum, wenn wir uns erkundigen wollen, wie der Einbau
00:18:44: verbessert werden kann, welche Rolle die Wartung spielt, was man dabei beachten
00:18:48: muss, also so praktische Dinge, die man so im Handling mit der Rinne später braucht,
00:18:53: das- da sprechen wir uns dann eben mit Ingenieurbüros ab, zu denen wir
00:18:57: dann auch guten Kontakt haben.
00:19:00: Hm (bejahend) Hat man dann einfach so ein paar an der Hand, an die man sich immer
00:19:03: mal wieder wenden kann, die da bereitstehen?
00:19:06: Genau.
00:19:06: Das ist dann so, aus dem Leben entstehen da irgendwo Netzwerke.
00:19:11: Meistens ist es so, man hat Kontakte, weil die mal irgendwo Fragen hatten.
00:19:15: Oder man hat mal zusammen irgendwelche Dinge beantwortet, die über
00:19:20: den Vertrieb nicht gelöst werden konnten.
00:19:22: Und da bauen sich dann so im Laufe eines Berufslebens gute Kontakte auf, die man
00:19:26: dann natürlich auch immer gerne dann später nutzt.
00:19:30: Hm (bejahend) Jetzt ist ein Projekt- geht gegen Ende zu.
00:19:34: Man hat eine Lösung gefunden.
00:19:36: Wie finden jetzt die Tests statt?
00:19:39: Also wie werden die Ergebnisse, die man entwickelt hat, dann validiert,
00:19:43: bevor sie dann auf den Markt kommen?
00:19:46: Ja, das ist natürlich sehr unterschiedlich und hängt jeweils vom Produkt oder
00:19:50: vom Projekt ab, das bearbeitet wird.
00:19:53: Es gibt ja mehr oder weniger Produkterweiterungen oder
00:19:56: Produktweiterentwicklungen, wo man im Grunde irgendetwas entwickelt, also wo
00:20:01: man auf Erfahrungen zurückgreifen kann.
00:20:02: Da macht man dann eben so die üblichen Tests.
00:20:06: Wir müssen ja, das ist ja hinreichend bekannt, die EN 1433 erfüllen.
00:20:10: Das heißt, wir müssen natürlich, wenn wir eine Produktweiterentwicklung haben,
00:20:14: diese Tests einfach durchführen.
00:20:16: Dauerhaftigkeit, Beständigkeit und Dichtheit, das sind ja so die drei Themen.
00:20:20: Das macht man natürlich bei Externen, das kann man natürlich zunächst intern machen,
00:20:24: aber wir brauchen ja letztendlich auch externe Zeugnisse.
00:20:27: Und das macht man dann natürlich bei externen Partnern.
00:20:30: Das könnte zum Beispiel das KIT in Karlsruhe sein.
00:20:33: Dann gibt es eine andere Art von Projekten, das sind
00:20:36: Rezeptur-Entwicklungsprojekte.
00:20:38: Das heißt also, die Form des Teils wird eigentlich nicht geändert, sondern es geht
00:20:42: da ausschließlich um neue Rezepte, die man hat, zum Beispiel in Beton.
00:20:47: Es können aber auch andere Kunststoffe sein, die man einsetzt, also
00:20:50: andere Kunststoffquellen.
00:20:52: Da ist es natürlich so, die Sachen werden in der Regel erst mal
00:20:55: im Labor vorgetestet.
00:20:57: Da gibt es Verfahren, also zum Beispiel wenn wir im Betonwerk etwas machen, dann
00:21:02: testen wir das mit einem Proctorgerät.
00:21:04: Da gehen wir nicht direkt auf die große Versuchs- oder Betriebsanlage, da macht
00:21:07: man erst mal Vortests in einem Proctorgerät, und schaut, was kommt
00:21:11: raus, wie verhält sich das Material?
00:21:13: Und dann werden eben auch Zylinder oder Würfel angefertigt, die testet man durch.
00:21:18: Und erst wenn man merkt, okay, die Teile sind okay, die kann man- also die
00:21:22: Richtlinien und Vorgaben werden eingehalten, dann macht man im letzten
00:21:27: Schritt einen Versuch auf der Großanlage, auf der Fertigungsanlage.
00:21:31: Da sind dann natürlich der Betriebsleiter und die QS-Leute dabei und
00:21:36: begleiten diese Versuche.
00:21:38: Und dann versucht man das eben im Großen umzusetzen.
00:21:41: Und meistens, wenn die Laborversuche gut ausgehen, dann läuft es in
00:21:44: der Regel auch im Betrieb gut.
00:21:46: Das ist auch wichtig so, weil Sie können sich vorstellen, wenn Sie jetzt eine
00:21:49: Mischermenge angerührt haben und die müssen Sie anschließend verwerfen, weil
00:21:54: sie nicht verarbeitbar ist, das ist natürlich nicht so zielführend.
00:21:58: Ja, und dann gibt es eben noch die Produkt-Neuentwicklungen.
00:22:01: Das ist eigentlich die schwierigste und qualitativ hochwertigste und
00:22:05: anspruchsvollste Aufgabe.
00:22:07: Da sind dann in der Regel auch neue Werkzeuge oder Formen erforderlich.
00:22:11: Und da ist es dann so, dass man vorab, also wenn man die Detailplanung hinter
00:22:16: sich hat, Prototypen herstellt, wenn es geht, die man dann eben
00:22:21: im Vorfeld testen kann.
00:22:23: Ist das nicht möglich, muss man dann eben sofort in ein Werkzeug investieren, und
00:22:29: das ist natürlich immer so ein bisschen mit einem Risiko behaftet.
00:22:32: Da wird man sich dann eben in der Planung schon so Hintertürchen vorsehen,
00:22:37: falls die Funktion nicht auf Anhieb erreicht werden kann.
00:22:40: Also nehmen wir mal an, wir arbeiten an einer neuen Abdeckung.
00:22:44: Die wird jetzt natürlich durch irgendwelche Programme berechnet.
00:22:48: Und jetzt will man natürlich das so machen, dass die Abdeckung
00:22:52: nicht zu schwer ist.
00:22:52: Wir haben ja Zielkosten einzuhalten, das haben wir ja schon mal gesagt, und wir
00:22:57: gehen erstmal mit einem relativ leichten Gewicht an die Sache.
00:23:00: Wir versuchen die Berechnung gerade so zu erfüllen.
00:23:03: So, jetzt stellen wir möglicherweise im Test fest, das Werkzeug ist jetzt fertig,
00:23:07: und wir stellen im Test fest, da fehlen uns noch ein paar Kilonewton,
00:23:11: um die Festigkeit hinzubekommen.
00:23:13: So, und jetzt brauchen Sie halt diese Hintertürchen.
00:23:15: Das heißt also, unser Konstrukteur, der wird also vorher
00:23:19: bei der Verrippung, wenn er die Rippen setzt usw., dann wird er darauf achten,
00:23:23: dass man die im Notfall eben auch aufdicken kann, also breiter machen kann.
00:23:26: Im schlimmsten Fall müssen wir dann ein Werkzeug noch mal unter die Fräsmaschine
00:23:30: legen, müssen dann noch mal ein paar Dinge nacharbeiten, und dann im zweiten Schritt
00:23:35: kommen wir dann eben in der Regel auf die Leistung.
00:23:38: Es geht einfach darum, wir wollen die Teile nicht überdimensionieren, darum geht
00:23:42: es im Grunde, und das ist eben die Vorgehensweise.
00:23:46: Ja, und die Tests, die- da gibt es dann eben sehr viele Möglichkeiten.
00:23:49: Wir selber haben natürlich im Labor einige Möglichkeiten, aber wir können
00:23:55: natürlich längst nicht alles machen.
00:23:56: Mir fällt jetzt gerade noch eine- ja, ein großes Entwicklungsprojekt, oder,
00:24:01: ja, das sagen Sie jetzt gleich (lacht), war das jetzt ein Forschungs- oder
00:24:04: Entwicklungsprojekt, wo es um die neue Rezeptur mit den Basaltfasern
00:24:08: zum Beispiel ging?
00:24:10: Ja.
00:24:11: Erstmal die Frage, war das jetzt Forschung oder war das Entwicklung?
00:24:15: Sagen wir mal, das würde ich jetzt eigentlich im Grunde auch
00:24:21: eher so als Entwicklungsprojekt sehen.
00:24:23: Auch da ist natürlich ein Neuheitsgrad dabei.
00:24:26: Es ist ja so, in Beton wird ja, oder wenn man Fasern in Beton reinmacht,
00:24:32: dann macht man ja in der Regel Glasfasern rein, das ist ja bekannt, oder man macht
00:24:37: eben Kunststofffasern ran, das ist rein- das ist auch bekannt.
00:24:40: Und wir haben ja in den früheren Jahren beides auch gemacht.
00:24:44: Basalt als Faser ist in Beton eigentlich neu, das ist Neuland.
00:24:49: Also insofern hat es auch ein bisschen was mit Forschung zu tun (lacht).
00:24:54: (lacht)
00:24:54: Wir machen die Fasern ja bewusst nicht rein, um die statische
00:24:59: Festigkeit zu verbessern.
00:25:00: Also Fasern werden ja häufig in großen Mengen reingemacht, damit der Beton
00:25:04: einfach fester wird, das machen wir nicht.
00:25:06: Das brauchen wir auch nicht, weil den Beton, den wir haben, der ist fest genug.
00:25:11: Also wir schießen da eigentlich sogar über das Norm- in der Norm
00:25:15: zitierte Ziel hinaus.
00:25:18: Wir leisten eigentlich schon mit unserem Beton mehr, als wir müssten.
00:25:22: Die Fasern, die wir reinmachen, haben eine Bedeutung.
00:25:25: Wir wollen, dass unser Beton ein geringeres Schwindverhalten hat.
00:25:29: Also Beton, wenn er fest wird, entschwindet, wird also
00:25:32: kleiner im Volumen.
00:25:33: Und wenn Sie Fasern reinmachen, da braucht man dann gar nicht so viel, das reicht.
00:25:38: Dadurch verhindern wir das Schwinden, das ist das eine.
00:25:41: Das zweite Thema ist, wir verhindern, dass sich Risse bilden in der Oberfläche.
00:25:45: Das heißt also, die Dauerhaftigkeit wird dadurch verbessert, weil, wenn Wasser oder
00:25:51: Frost-Tausalzwasser reinläuft in die Körper, also über die Oberflächen, dann
00:25:55: kann das nicht so gut eindringen in den Beton.
00:25:57: Das heißt also, wir haben diese Rissebildung nicht, das
00:26:00: ist ein weiterer Vorteil.
00:26:02: Und das haben wir natürlich dann, wo wir uns für die Basaltfaser entschieden haben,
00:26:06: natürlich nachprüfen müssen, und haben das natürlich auch dann tatsächlich auch
00:26:11: gefunden und bestätigt gefunden.
00:26:13: Warum haben wir die Basaltfaser reingemacht?
00:26:15: Wir hatten ja vorher die Kunststofffaser im Beton.
00:26:18: Jetzt kennen wir ja die Debatte mit den Kunststofffasern, also
00:26:22: Mikrokunststoffe, das ist ja auch immer ein Thema.
00:26:26: Und dann haben wir eben gesagt, okay, unsere Betonrinne, das ist eben ein völlig
00:26:30: natürliches, mineralisches Produkt, und da wollen wir eben auch die Bestandteile,
00:26:34: auch wenn sie noch so niedrig sind, die wollen wir dann eben auch
00:26:36: konsistent durchziehen.
00:26:38: Und deswegen haben wir uns da für die Basaltfaser entschieden.
00:26:42: Auch zwecks Recyclebarkeit, ne, hat man dadurch natürlich.
00:26:45: Auch wegen Recycling, genau, Kunststoff, genau.
00:26:48: Es ist eben ein hundertprozentig mineralischer Stoff.
00:26:51: Das heißt also, beim Recycling gibt es da null Probleme.
00:26:55: Jetzt- über das Jetzige (lacht) können wir schwer sprechen, ne, da wollen wir
00:27:00: natürlich auch nicht zu viel verraten.
00:27:02: Aber lassen Sie uns mal noch weiter in die Zukunft schauen.
00:27:05: Wo sehen Sie speziell bei Entwässerungsrinnen noch
00:27:10: Entwicklungspotenzial oder wo neue Technologien, die eventuell kommen?
00:27:17: Was gibt es da, ja, aus Ihrer Erfahrung heraus?
00:27:20: Was erwartet uns da in der Zukunft?
00:27:24: Ja gut, ich denke, dass in Zukunft neue Verfahren in unserer Branche, auch
00:27:30: bei Hauraton, Einzug nehmen werden.
00:27:33: Das ist beispielsweise der 3D-Druck, der sowohl im Bereich Beton, aber auch im
00:27:39: Bereich Kunststoff eingesetzt werden kann.
00:27:41: In der Kunststofffertigung reden wir bisher meistens immer von
00:27:46: Kunststoffspritzgussteilen, das findet man auch in der EN 1433, spiegelt das so ein
00:27:51: bisschen wider, wenn man da so durch guckt.
00:27:53: Da wird es auch andere Verfahren wie das Pressverfahren geben, was
00:27:56: da Einzug nehmen wird.
00:27:58: Es werden neue Werkstoffe hinzukommen.
00:28:01: Das sollte man im Übrigen auch bei der Überarbeitung der- unserer Branchen-Norm,
00:28:05: der EN 1433, berücksichtigen.
00:28:07: Da wird es auch zukünftig, auch aufgrund der CO2-Debatte, um nicht genormte
00:28:12: Werkstoffe gehen, beispielsweise das Thema Beton.
00:28:18: Da gibt es ja- da gibt es ja die EN 206, da ist ja der Beton klar beschrieben,
00:28:22: wie ein Normbeton auszusehen hat.
00:28:24: Diese CO2-reduzierten Betone werden nicht alle- die werden Sie nicht alle in ein 206
00:28:31: wiederfinden, sondern da werden sie dann eben auch Stoffe haben dann zukünftig, wo
00:28:36: es eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung gibt.
00:28:40: Das wird uns erwarten, denke ich mal, und es wird natürlich auch- es werden auch
00:28:45: andere Themen natürlich in den Vordergrund kommen.
00:28:48: In der Vergangenheit hat sich ja unsere Branche sehr stark mit dem Thema
00:28:52: Abführen von Wasser beschäftigt.
00:28:55: Wir wissen, in den letzten Jahren spielt deswegen
00:28:58: das Thema Regenwasserbewirtschaftung oder Regenwassermanagement eine
00:29:02: zunehmend große Rolle.
00:29:03: Das heißt also, die smarte Regenwasserbewirtschaftung wird eben
00:29:07: auch ein Thema der Zukunft werden.
00:29:09: Wir haben das ja auch schon bei der letzten IFAT vorgestellt, das Thema.
00:29:13: Und in dem Zusammenhang wird dann natürlich auch die Sensortechnik oder auch
00:29:17: die Sensorfusion und die digitale Auswertung natürlich da eine ganz
00:29:20: große Rolle in der Zukunft spielen.
00:29:23: Hm (bejahend) Sensorfusion, auch ein schöner Begriff (lacht).
00:29:28: Ja, es ist ja so, nur zur Erklärung: Sie können natürlich, mit fünf Sensoren können
00:29:33: Sie ja fünf verschiedene Dinge messen.
00:29:34: Temperatur, Temperatur-Feuchte, was weiß ich, Geschwindigkeiten, Viskosität.
00:29:40: Nun ist es ja meistens so, dass die Dinge ja auch in einer Wechselwirkung stehen.
00:29:46: Das heißt also, die verändern ich ja nicht nur selbstständig, sondern
00:29:50: die Änderung eines Parameters beeinflusst möglicherweise auch zwei,
00:29:53: drei andere Parameter.
00:29:54: Und diese Zusammenhänge zu erkennen und zu beschreiben, das ist ja dann das,
00:29:58: was man unter Sensorfusion versteht.
00:30:01: Also die Schwierigkeit liegt ja daraus, aus fünf verschiedenen Informationen
00:30:05: die richtige abzuleiten.
00:30:07: Und das ist eben darunter zu verstehen.
00:30:10: Ja, Herr Dr. Schiller, ich fand es unheimlich interessant (lacht), mal
00:30:15: in die verschiedenen Gebiete mal tiefer reinzuschauen.
00:30:19: Vielen Dank für diesen Einblick.
00:30:22: Ich glaube, auch für unsere Hörer, die eher das fertige Produkt einfach sehen
00:30:26: oder das fertige System planen oder einsetzen.
00:30:31: Das ist auch mal ganz interessant, die Hintergründe dazu zu hören und so
00:30:36: ein bisschen besser zu verstehen.
00:30:38: Ja.
00:30:39: Ja, hat wie immer Spaß gemacht. Vielen Dank, Frau Haller (lacht).
00:30:43: Vielen Dank. Ja, Ihnen vielen Dank fürs Zuhören.
00:30:47: Wir hoffen, Ihnen hat diese Folge gefallen, Sie haben interessante, ja,
00:30:51: Einblicke bekommen, Ihr Wissen erweitert, und freuen uns sehr auf das nächste Mal.
00:30:57: Bis dahin tschüss.
00:30:59: Tschüss. (Belebende Musik)
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