Messen, was wirklich passiert - datenbasiertes Regenwassermanagement

Shownotes

In dieser Folge möchten wir gemeinsam mit Ihnen in die Zukunft des Regenwassermanagements eintauchen. Wenn das Thema für Sie genauso faszinierend klingt wie für uns, dann sind Sie hier genau richtig. Im Rahmen der IFAT 2024 hatten wir die Gelegenheit, mit Daniel Brand, Geschäftsführer und Mitgründer von AWATREE, über die Digitalisierung im Regenwassermanagement zu sprechen. Daniel teilt seine umfangreiche Expertise und gab uns wertvolle Einblicke in aktuelle Entwicklungen und zukünftige Trends.

Erfahren Sie in den folgenden Abschnitten mehr über die spannenden Möglichkeiten, die die Digitalisierung im Regenwassermanagement bietet, und wie innovative Lösungen von AWATREE und HAURATON dazu beitragen, den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Gemeinsam möchten wir die Zukunft des Regenwassermanagements gestalten und freuen uns darauf, wenn Sie Teil dieser Transformation werden.

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Transkript anzeigen

00:00:08: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Regenwassermanagement-Podcasts.

00:00:12: Für alle, die uns jetzt nicht sehen

00:00:14: können, denn diese Folge gibt es auch auf unserem YouTube-Kanal zu sehen, also für

00:00:18: alle, die uns nur hören, kurze Information: Wir sitzen hier mitten auf

00:00:23: dem Messestand auf der IFAT in München 2024.

00:00:27: Neben mir sitzt Daniel Brand von Awatree, und genau darum geht es heute auch.

00:00:32: Wir sprechen über Awatree, über Daniel (lacht), und über die

00:00:37: Digitalisierung im Regenwassermanagement, wo wir heute stehen, wo es hingehen wird

00:00:42: und was das für Sie, für die Produkte und für Ihre Planung bedeutet.

00:00:48: Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei

00:00:49: dieser Folge (belebende Musik). Hallo Daniel.

00:01:02: Hallo Nina. Herzlich willkommen (lacht).

00:01:02: Vielen Dank. Im Podcast.

00:01:05: Schön, dass wir das heute nutzen können, die Umgebung.

00:01:09: Wie geht es dir, wie war der erste Messetag?

00:01:11: Wir sind jetzt knapp am Ende des ersten Tages.

00:01:17: Es ist ganz spannend gestartet, mit ganz

00:01:20: viel Vorfreude, weil wir natürlich ziemlich intensiv im Vorfeld

00:01:23: zusammengearbeitet haben und ich wirklich happy war, dass es jetzt losgeht.

00:01:29: Gleichzeitig mit viel Aufregung natürlich: Wie kommt der Stand an?

00:01:33: Wie kommt unsere Botschaft an, die wir hier aufgebaut haben?

00:01:37: Und das hat sich heute schon gezeigt, dass

00:01:40: das sehr, sehr gut ankommt, sowohl in Kundengesprächen als auch nachher in der

00:01:43: Pressekonferenz, die wir heute schon hatten.

00:01:44: Wirklich tolle Reaktionen, hat Spaß gemacht und dementsprechend auch

00:01:48: mit einer guten Portion stolz da drin, weil wir haben ja was Tolles hingestellt.

00:01:52: Ja. Dann lass uns mal mit dir starten.

00:01:55: Stell dich vielleicht mal ganz kurz vor

00:01:57: und erzähle vielleicht in dem Rahmen einfach auch ein bisschen, was Awatree

00:02:01: macht, wo ihr herkommt und wie wir so gestartet sind.

00:02:05: Sehr, sehr gerne.

00:02:06: Also ich bin Daniel (lacht), ich

00:02:10: bin Geschäftsführer und mit dem Ralf Gerbershagen zusammen Gründer der Awatree.

00:02:15: Die Awatree ist ein Start-up, wir haben

00:02:18: das Anfang 2021 gegründet, also haben schon etwas mehr als drei Jahre in dem

00:02:22: Unternehmen, was sich fokussiert auf

00:02:26: Digitalisierungslösungen, hier speziell auch im Bereich Regenwassermanagement.

00:02:31: Woher kommt diese Geschichte?

00:02:33: Kommt vielleicht so auch meine Expertise

00:02:35: aus der Vergangenheit so ein bisschen rein.

00:02:37: Ich komme aus dem Smart-City-Bereich.

00:02:39: Das habe ich jetzt seit 18, 19 Jahren gemacht.

00:02:41: Smart-City, Digitalisierung, was passiert da?

00:02:44: Da sind immer mehr Anwendungen in Städten

00:02:47: quasi durch Digitaltechnik optimiert worden, verbessert worden.

00:02:51: Ein Beispiel ist Straßenbeleuchtung zum

00:02:53: Beispiel, aber auch- es kamen Mülleimer mit Füllstandsensoren und solche

00:02:58: Welten sind dort einfach mehr und mehr mit Sensoren versehen worden,

00:03:01: auf Plattformen ausgewertet worden und immer mit dem Ziel natürlich, möglichst

00:03:05: kosteneffizienter arbeiten zu können, aber auch nachhaltiger arbeiten zu können.

00:03:10: Und die Awatree war immer so ein

00:03:12: Gedankenspiel, das kam so in den Jahren 2018, 19, 20 auf.

00:03:16: Das waren extrem trockene Jahre und das Thema Regenwasser oder Mangel an

00:03:21: Regenwasser und Stadtbäume war sehr, sehr präsent.

00:03:25: Da schlägt mein Ingenieursherz ein wenig

00:03:27: höher und ich habe mal geschaut, es gab eigentlich noch kein Smart-City-System

00:03:32: für dieses Thema „Baumbewässerung", und das war unser erster Anwendungsfall.

00:03:36: Wir haben ein Konzept entwickelt, ein

00:03:37: eigenes System entwickelt für Baumbewässerung und sind damit gestartet.

00:03:42: Das war der Grundstein eigentlich für das Thema „Regenwassermanagement".

00:03:47: Vielleicht zu mir noch, zu meiner

00:03:49: Expertise selber: Ich bin Ingenieur, hatte ich gerade schon

00:03:54: gesagt, habe Versorgungstechnik mal studiert und war immer ein Systemfan.

00:03:59: Also mich hat die digitale Welt und die Systemfeld immer sehr fasziniert.

00:04:03: Ich bin mal gestartet und habe zehn Jahre

00:04:04: bei einem großen internationalen Unternehmen Gebäudeautomation gemacht.

00:04:09: Großprojekte, wo Dinge miteinander

00:04:11: versetzt sind, der Sonnenschutz, der Raumtemperaturregler etc..

00:04:17: Und bin dann später, wie gesagt, in den

00:04:20: Außenbereich gegangen, in die Smart-City-Welt gegangen, habe dort 18

00:04:23: Jahre lang gearbeitet als Entwicklungsleiter

00:04:25: und international einige Projekte dort entsprechend umgesetzt.

00:04:30: Und mit der ganzen Erfahrung und mit einem

00:04:32: tollen Team gehen wir jetzt in der Awatree in das Thema Regenwassermanagement.

00:04:37: Ja, ja.

00:04:37: Du hast schon teilweise schon gesagt, die ersten Berührungspunkte mit

00:04:42: Regenwassermanagement waren dann in konkreten Projekten.

00:04:47: Genau, die ersten Berührungspunkte waren sicherlich unser System, wo wir aber den

00:04:51: Fokus hatten auf Baumbewässerung in Städten.

00:04:54: Unser Slogan damals war „Wir retten Stadtbäume".

00:04:58: Okay, passt.

00:04:58: Passt wunderbar in die heutige Zeit, ja (lacht).

00:05:00: Passt wunderbar, genau. Aber es waren tatsächlich auch- wir hatten

00:05:03: ja jetzt viele, viele Jahre, 18, 19, 20, wo es extremst lange, extremst trocken und

00:05:08: heiß war, und unsere heimischen Baumarten damals wirklich Schwierigkeiten hatten.

00:05:12: Und dann überlegt man halt, der Regen

00:05:14: bleibt aus, okay, wir müssen mehr und mehr bewässern, aber die Städte, die Kommunen

00:05:18: haben die Möglichkeiten gar nicht gehabt, das alles zu machen.

00:05:21: Und unser System, was wir dort entwickelt haben, war, einmal zu ermitteln im

00:05:26: Internet, in der Cloud, wie viel Wasser braucht eigentlich der Baum jetzt

00:05:31: im Moment, damit wir optimierter, bedarfsgerechter bewässern, aber auch- wir

00:05:35: haben auch Lösungen entwickelt über Stadtmöbel, tatsächlich umliegende Bäume

00:05:38: über zum Beispiel eine Sitzbank, die mit Wasser gefüllt ist, zu bewässern.

00:05:42: Das war so unser erster Schritt in dieses Thema Regenwassermanagement.

00:05:45: Ja, ja, passt wunderbar.

00:05:47: Auch hier auf dem Stand haben wir den Baum dabei und das Konzept dazu.

00:05:52: Diesmal ausgestattet mit Digitalisierung,

00:05:55: sowohl am Produkt als auch mit, ja, mit Tools dabei.

00:06:02: Jetzt, wie kann man Regenwassermanagement grundsätzlich digitalisieren?

00:06:10: Das ist eine ganz spannende Frage und

00:06:12: zuerst muss man sich, glaube ich, mal die Klimawandelfolgen betrachten.

00:06:16: Wir erleben da zwei Extreme, mehr und mehr.

00:06:19: Wir haben zum einen mal zu viel Regen in

00:06:21: zu kurzer Zeit, Starkregen, da seid ihr die Profis drin.

00:06:27: Und auf der anderen Seite haben wir diese

00:06:28: Trockenperioden und haben einen massiven Wassermangel, gerade in Städten.

00:06:33: Das hat nicht nur was mit Baumbewässerung

00:06:35: zu tun, da gibt es ganz viele andere Bereiche, die darunter leiden.

00:06:38: Überhitzung der Städte etc., weil einfach keine Verdunstungskühlung mehr da ist.

00:06:42: So, und diese beiden Extreme treten immer

00:06:45: häufiger auf, basierend auf dem Klimawandel.

00:06:47: Und das wird sich auch in der Zukunft

00:06:48: nicht ändern, sondern eher noch extremer werden.

00:06:51: Die Digitalisierung da drin

00:06:53: hilft, diese Bereiche auszugleichen, indem ich zum einen mal messe, was passiert,

00:06:59: aber zum anderen auch Daten verschneiden kann, also ein bisschen in die Zukunft

00:07:02: schauen, mit Wettervorhersagen, was passiert.

00:07:05: Und die Digitalisierung hilft, durch dieses Management, durch das Steuern,

00:07:09: diesen Wasserhaushalt etwas mehr zu puffern und auszugleichen.

00:07:13: Nehmen wir doch mal ein konkretes

00:07:15: Beispiel, die Filtersubstratrinne jetzt von uns, die Drainfix Clean.

00:07:19: Wo genau ist da der Digitalisierungsansatz?

00:07:22: Was wird gemessen und wie wird das dann weiterverwertet?

00:07:28: Genau, wir haben, ja, stellen wir hier auch aus, einen Sensor entwickelt, der im

00:07:32: Prinzip den Durchfluss in der Filtersubstratrinne misst.

00:07:36: Und das macht er so, indem er die Einsickerungsgeschwindigkeit des Wassers

00:07:41: monitort, beobachtet über lange Zeiträume, über mehrere Jahre.

00:07:45: Und wir vergleichen das immer mit dem Sollverhalten.

00:07:48: Also es gab irgendwann mal eine Planungsphase, da wurde diese Rinne

00:07:50: ausgelegt und da wurde berechnet, welche Regenevents können abgefangen werden und

00:07:57: wie würde sich der Füllstand und die Einsickergeschwindigkeit verhalten?

00:08:00: Das ist der Sollwert, und unser Sensor,

00:08:04: den wir entwickelt haben, der monitort genau das.

00:08:05: Der überwacht also diese Ausführung, das ist eine Ausführungskontrolle,

00:08:09: und der benachrichtigt, wenn wir dort zu weit von abweichen.

00:08:12: Wenn wir also erkennen: Okay, die Entwässerungskapazität ist jetzt nicht

00:08:16: mehr bei 100 oder 90%, sondern fällt unter 80%,

00:08:21: dann können wir zum einen mal eine Wartungsinformation rausgeben an den

00:08:25: Betreiber der Anlage, oder aber wir können Frühwarnsysteme

00:08:29: einbauen, dass wir sagen: Okay, wir wissen jetzt, in den nächsten ein, zwei Tagen

00:08:32: gibt es Starkregenereignisse mit einer erwarteten Regenmenge, die diese

00:08:38: Entwässerungskapazität nicht mehr aufnehmen kann.

00:08:40: Und dann können wir entsprechend auch

00:08:41: warnen und können zum Beispiel eine Liegenschaft informieren, vielleicht

00:08:45: das Außenlager zu räumen oder sich vorzubereiten darauf, dass das Gelände

00:08:48: unter Umständen auch unter Wasser stehen könnte.

00:08:51: Ja, ja, also es nicht mehr betriebssicher ist.

00:08:53: Genau.

00:08:54: Betriebssicherheit, großes Thema, okay.

00:08:58: In unserer Partnerschaft

00:09:01: geht es nicht nur Produkte (lacht), es geht auch um Services, es geht um Tools.

00:09:07: Wo stehen wir da aktuell?

00:09:10: Wir sind gestartet ja gemeinsam mit einer großen Konzeptphase.

00:09:14: Wir haben uns wirklich vier, fünf Monate Zeit genommen, auch erst

00:09:18: mal zu überlegen, was bedeutet ganzheitliches Regenwassermanagement?

00:09:23: Und das ist eben nicht, ich baue mal einen Sensor in eine Zisterne oder in eine Rinne

00:09:28: ein, und zeige irgendwo Messwerte, sondern es muss ein Komplettsystem

00:09:31: dahinterstecken, was nicht nur misst, auswertet und auf

00:09:35: einem Dashboard informiert, sondern es gehören auch Strukturen dahinter.

00:09:39: Was passiert, wenn eine Wartung ansteht, ja?

00:09:42: Dann möchte vielleicht der eine Kunde, der

00:09:43: hat ein eigenes Facility-Management, der möchte informiert werden, sodass er

00:09:48: bedarfsgerecht Wartungen durchführt, aber nicht mehr diese Turnuswartung macht.

00:09:52: Das ist eine Möglichkeit, auch Geld einzusparen.

00:09:55: Ich muss nicht mehr unnötig dort rausfahren, Wartungen machen, sondern kann

00:09:58: ganz gezielt die Anlagen oder die Anlage oder Betriebssicherheit aufrechterhalten,

00:10:02: aber durch unsere Informationen in dem Wartungskonzept die Sachen machen.

00:10:07: Und wir wollen auch einen Schritt weitergehen, dass wir diesen

00:10:10: Wartungsservice auch voll komplett anbieten, also dass wir

00:10:13: sagen: Okay, mit einem Wartungsvertrag, wenn unser System detektiert, eine Wartung

00:10:17: muss gemacht werden, schicken wir einen Servicetechniker raus, der die Störung

00:10:21: behebt oder die Wartung entsprechend dort durchführt.

00:10:24: Das ist ein Teil des kompletten Pakets.

00:10:28: Ein anderer Teil setzt viel früher ein und zwar in der Planungsphase.

00:10:31: In der Planungsphase, wir haben wir mit vielen Planungsbbüros

00:10:35: gesprochen, die sagen: Das ist eine ganz spannende Welt, aber wir

00:10:38: sind noch ganz unbedarft in dieser Digitalplanung.

00:10:40: Wie funktioniert das, wo muss ein Sensor hin?

00:10:42: Wie erstellt man das?

00:10:45: Gibt ja auch noch nicht viele Beispielprojekte.

00:10:47: Genau, wir sind ganz am Anfang von einer Technologie, die jetzt Einzug erhält in

00:10:51: diese Branche, und da wollen wir auch unterstützen.

00:10:55: Wir wollen auch Planungsdienstleistungen

00:10:56: aufbauen, so dass wir Digitalplanung entsprechend anbieten.

00:11:01: Bleiben wir bei der Planung.

00:11:03: Wann meldet- ich habe ein Projekt, ne,

00:11:06: wann- und habe Interesse an einer digitalen Lösung an

00:11:09: diesem gesamtheitlichen Denken, wann melde ich mich am besten bei uns, bei euch?

00:11:17: Da gibt es natürlich unterschiedliche Möglichkeiten.

00:11:20: Innovative Planer, die

00:11:23: auch Projekte haben, die aktuell anstehen und den Podcast vielleicht gerade hören,

00:11:27: sollten sich direkt bei euch oder bei uns uns entsprechend melden.

00:11:31: Dann, vor allem, haben wir einen Termin, dann sprechen wir miteinander.

00:11:33: Was wir auf jeden Fall auch vorhaben, Ende

00:11:36: des Jahres, Anfang nächsten Jahres, auch zu den Planungsbüros zu gehen, auch

00:11:40: Roadshows anzubieten quasi, und regional unsere Lösungen vorzustellen, die wir

00:11:45: haben, und auch diese Planungsdienstleistungen vorstellen,

00:11:48: die wir dort dann entsprechend aufbauen und anbieten.

00:11:51: Die Messe ist ein Teil davon, ne, auch hier fanden heute schon

00:11:56: genau diese Gespräche statt, werden auch in Zukunft weiter stattfinden.

00:12:01: Daniel, danke dir erst mal für die, ja, Informationen, fürs

00:12:05: Kennenlernen (lacht) und, ja, bis zum nächsten Mal hoffentlich.

00:12:10: Vielen Dank, dass ich hier sein durfte.

00:12:11: Ein ganz spannender Podcast, ich höre ihn auch (lacht).

00:12:13: Sehr schön (lacht), und noch viel Spaß auf der Messe.

00:12:16: Bis bald, danke dir. Tschüss.

00:12:17: Tschüss (belebende Musik).

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