Bepflanzung von Versickerungsanlagen - Tipps vom Experten Dr. Philipp Schönfeld
Shownotes
Im Vergleich zu herkömmlichen grünen Flächen gibt es bei der Bepflanzung von Versickerungsanlage einige Besonderheiten zu beachten. Dr. Philipp Schönfeld, Experte für grüne Infrastruktur, gibt in dieser Folge wertvolle Einblicke und praktische Tipps in diese Thematik. Erfahren Sie, welche Pflanzen, insbesondere Bäume, sich für diese speziellen Flächen eignen und welche Aspekte bei der Planung berücksichtigt werden müssen.
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00:00:01: (Belebende Musik) Hallo
00:00:09: und herzlich willkommen zum Regenwassermanagement-Podcast.
00:00:13: Unsere Folgen zum Thema "Bäume in der
00:00:15: Stadt" sind bei unseren Hörerinnen und Hörern von großem Interesse.
00:00:18: Das freut uns sehr und deshalb wollen wir
00:00:21: heute wieder über grüne Infrastrukturen sprechen.
00:00:25: Zu Gast ist wieder einmal Herr Dr.
00:00:27: Philipp Schönfeld, renommierter
00:00:29: Baum-Experte und Berater für grüne Infrastruktur.
00:00:34: Gemeinsam widmen wir uns in den nächsten 15 bis 20 Minuten einem spannenden Thema,
00:00:41: nämlich der Bepflanzung von Versickerungsanlagen.
00:00:45: Das sind Flächen, die das Regenwasser aufnehmen und in den Boden leiten, um
00:00:49: Überschwemmungen zu vermeiden und das Grundwasser zu schützen.
00:00:53: Diese Flächen sind oft sehr anspruchsvoll für die Pflanzen, die dort wachsen sollen,
00:00:57: denn sie müssen sowohl mit Trockenheit als auch mit Staunässe zurechtkommen.
00:01:02: Wir wollen herausfinden, welche Pflanzen
00:01:04: und vor allem welche Bäume für diese Flächen geeignet sind
00:01:07: und was man als Landschaftsplaner bei der Auswahl beachten sollte.
00:01:12: Dazu habe ich Herrn Schönfeld einige
00:01:13: Fragen vorbereitet, die er hoffentlich (lacht) mit uns beantworten kann.
00:01:25: (Belebende Musik) Hallo Herr Schönfeld. Hallo Frau Haller.
00:01:29: Schönen Dank für die Einladung.
00:01:30: Ja, schön, dass Sie wieder da sind.
00:01:32: Sind Sie bereit für meine Fragen? (lacht)
00:01:35: Ja, ich bin bereit.
00:01:36: Sehr schön, dann steigen wir einfach direkt ein.
00:01:40: Ich dachte ja eben, vorab sollten wir kurz
00:01:43: aufklären, welche Art von Versickerungsanlagen es jetzt heute geht.
00:01:46: Es gibt ja doch Unterschiede, und wir
00:01:50: konzentrieren uns ja heute auf eine gewisse Art.
00:01:54: Genau, das ist ja- ja, für Versickerungs-
00:01:57: und Regenwasser gibt es ja verschiedene Möglichkeiten.
00:02:00: Und worum es hier in dem System geht, hier
00:02:02: von Hauraton, ist ja, dass es eine Versickerungseinrichtung ist, die man auch
00:02:05: bepflanzen kann, die also nicht rein technisch ist,
00:02:08: sondern sie ist von Anfang an so gedacht, dass sie einerseits das Regenwasser halt
00:02:13: aufnehmen, zwischenspeichern, ableiten soll, und zum anderen eben auch bepflanzt
00:02:18: werden kann, weil damit die Fläche doppelt genutzt werden kann.
00:02:21: Und das ist gerade in Städten, wo der Platz ja immer knapp ist, wichtig.
00:02:26: Und genau diese Bepflanzung, die ist gar nicht so ohne.
00:02:29: Da gibt es einiges zu beachten, jetzt im Vergleich zu sonstigen Grünflächen.
00:02:34: Was ist das Besondere daran?
00:02:37: Das Besondere ist natürlich A, dass es ein
00:02:40: technischer Standort ist, sage ich mal, kein Normaler.
00:02:42: Ich meine, normal hat man irgendwo einen
00:02:43: Oberboden und die Region, wo man pflanzt, die ist halt- hat halt mehr oder weniger
00:02:47: Niederschlag, und darauf sind die Pflanzen eingestellt.
00:02:50: Das heißt, sie haben- entweder sind alle
00:02:52: eingestellt auf höhere Niederschläge oder eben auf weniger Niederschläge.
00:02:56: Und hier haben wir halt einen wechselnden
00:02:58: Feuchtegehalt im Boden oder im System, vielleicht besser gesagt.
00:03:02: Also es kann da auch mal trocken sein,
00:03:03: wenn es, sagen wir mal, über längere Zeit nicht regnet, und dann regnet es
00:03:07: vielleicht mal wieder mehr oder weniger und plötzlich wird also das
00:03:11: Wasser nicht nur, was auf die Fläche fällt, sondern es wird ja auch Wasser
00:03:13: reingeleitet von der Umgebung, fällt dann auf einmal sehr viel Wasser an
00:03:18: und dann ist halt das Substrat in diesem Falle sehr stark durchfeuchtet.
00:03:23: Vielleicht steht das Wasser auch mal eine Zeit lang, ein paar Stunden oder auch mal
00:03:25: einen Tag drin, ehe es dann versickert ist oder abgeführt wird letztendlich.
00:03:31: Und das ist so ein Schwanken zwischen Extremen, ja?
00:03:35: Also zeitweise mal ganz trocken und dann
00:03:37: mal wieder eigentlich ein Überangebot von Wasser.
00:03:40: Und das ist halt etwas,
00:03:43: wo die, sage ich "normalen Pflanzen" nicht so gut mit zurechtkommen.
00:03:48: Und was sind jetzt Pflanzen, die eben genau für diese Flächen geeignet sind?
00:03:53: Ja, zum Glück gibt es dafür auch ein
00:03:55: Naturvorbild für solche Situationen, und das ist die sogenannte Auenvegetation.
00:03:59: Also Vegetation, die am Rande von
00:04:02: Gewässern, also sei es nun in fließenden oder stehenden Gewässern, wächst.
00:04:06: Und da gibt es so eine Zonierung, das machen halt die Vegetationskundler.
00:04:12: Also in der Nähe der normalen Wasserlinie oder des normalen Wasserstandes, sagt man,
00:04:15: ist die sogenannte Weichholzaue, weil dort Gehölze wachsen neben Stauden,
00:04:20: die halt weiches Holz haben, in der Regel sind das Weiden.
00:04:25: Und das ist ein Bereich, der, sage ich mal, häufig überschwemmt wird oder wo die
00:04:30: Wurzeln also ständig im Grundwasser stehen, weil wie gesagt, so innerhalb der
00:04:34: normalen Schwankungsbreite des Wasserstandes sich bewegen.
00:04:38: Und dann gibt es hier die sogenannte Hartholzaue, das ist der Bereich oberhalb
00:04:41: der Wasserlinie, der nur mal bei sehr hohen Frühjahrs-oder
00:04:47: Herbstüberschwemmungen vielleicht mal kurzzeitig überschwemmt
00:04:50: ist, ansonsten aber ohne direkten Wasserkontakt ist.
00:04:55: Das heißt, wir haben genau hier das, was wir in unserer Versickerungsanlage auch
00:04:58: haben: Kurzzeitig mal ein Überangebot von Wasser.
00:05:01: Aber Sie wissen selber, wenn im Sommer mal es lange Zeit heiß und trocken ist und der
00:05:05: Wasserstand im Fluss sinkt, dann müssen die ja auch immer längere
00:05:09: Trockenheit ertragen können, diese Gehölze.
00:05:11: Und in diesem Lebensbereich finden wir
00:05:14: die Gehölze, die wir als Versickerungsanlage brauchen.
00:05:19: Okay.
00:05:20: Und wenn man jetzt konkret über Baumarten spricht, welche Bäume können jetzt mit
00:05:26: derart unterschiedlichen Bedingungen zurechtkommen?
00:05:29: Es gibt ja bei uns diesen, wie gesagt, diesen Auwald oder diesen Hartholzauwald.
00:05:33: Das ist von Haus aus eine sehr, sehr artenreiche Pflanzengesellschaft.
00:05:37: Allerdings von ursprünglichen,
00:05:39: wilden Auwäldern, glaube ich, sind bloß noch zwei oder drei Prozent in Deutschland
00:05:42: erhalten, der Rest ist halt, ja, verschwunden.
00:05:46: Da wäre zum Beispiel, die heimische Esche ist so eine Baumart, ja.
00:05:50: Die Weißweide, einige Erlenarten, Ulmen, zum Teil auch die Stieleiche.
00:05:58: Das wären so typische Baumarten, zumindest
00:06:01: heimische Baumarten, die in dieser Hartholzaue vorkommen.
00:06:06: Das Problem bei den Ulmen ist, die sind ja
00:06:07: alle von dem Ulmensplintkäfer bedroht, aber da kann man dann
00:06:11: ersatzweise diese neuen Züchtungen, diese sogenannten Resista-Ulmen pflanzen,
00:06:18: die, ja, weitestgehend resistent sind gegen diesen Ulmensplintkäfer.
00:06:22: Und die sind schon verfügbar?
00:06:24: Die sind verfügbar, ja. Gibt es sogar verschiedene Sorten mit
00:06:26: unterschiedlichen Wuchshöhen und Wuchsformen und so.
00:06:29: Auf der anderen Seite, die heimische Esche fällt leider im Moment raus.
00:06:32: Die hat ja dieses Eschentriebsterben,
00:06:34: diesen Pilz, der die Rinde befällt und unterschiedslos,
00:06:38: also junge als auch alte Eschen, dahinrafft.
00:06:41: Großes Problem, auch im Forst.
00:06:45: Aber trotzdem bleiben halt noch einige Baumarten übrig, ja.
00:06:49: (?? ) Sträuchern dann noch (??
00:06:50: ) Bäume.
00:06:54: Bei den Stauden sieht es ein bisschen anders aus.
00:06:57: Wir haben ja an meiner früheren Arbeitsstelle, der LWG Veitshöchheim,
00:07:00: schon seit dem Jahr 2000 ungefähr Versuche gemacht,
00:07:03: Versickerungsanlagen gebaut und allerdings mit Stauden oder Rasen bepflanzt.
00:07:08: Stauden wurzeln ja nicht so tief wie die Bäume, ja.
00:07:11: Die Versickerungsanlage hier, nach dem
00:07:13: Modell Hauraton, ist ja 1,20 bis eins 1,50 tief.
00:07:17: Die Tiefe erreichen die Bäume auch, ja,
00:07:19: nach unseren Erfahrungen mit ihren Wurzeln, sogar relativ schnell.
00:07:22: Staudenwurzel nicht so tief.
00:07:24: Bei den Stauden muss man dann eher zu Stauden greifen, die von trockenen
00:07:27: Standorten kommen und gelegentlich mal oder kurzzeitig überstaut sein können.
00:07:34: Deswegen überrascht das manchmal, wenn man
00:07:35: die Staudenliste sieht für solche Versickerungsanlagen.
00:07:38: Da stehen- ja, man
00:07:39: denkt: Ja, Versickerungsanlagen müssten eigentlich feucht sein.
00:07:41: Nein, ist es eben nicht.
00:07:43: Deswegen finden sie da ganz viele Staudenarten von trockenen Standorten.
00:07:47: Hm (bejahend).
00:07:47: Aber bei Sträuchern und Bäumen ist es anders.
00:07:50: Ja.
00:07:51: Jetzt- das ist natürlich eine optimale Situation.
00:07:54: Wenn ich eine neue Versickerungsanlage
00:07:58: baue, eine neue Pflanzgrube baue, dann habe ich natürlich die Möglichkeit,
00:08:02: die Pflanzen vorab auszuwählen, genau auf diese Bedingungen.
00:08:07: Jetzt an unserem Teststandort, wo es auch eine Podcast-Folge zu gibt,
00:08:13: da haben wir jetzt ja den Spitzahorn als Bestandsbaum vorhanden.
00:08:20: Da konnte man keine Wahl treffen.
00:08:22: Da habe ich jetzt gehört, genau der ist besonders sensibel, was Staunässe angeht.
00:08:28: Der mag Staunässe nicht so sehr, ne.
00:08:31: Auf was muss ich dann achten?
00:08:33: Na ja, da muss es halt entsprechend konzipiert werden.
00:08:35: Ich sage mal, man muss vielleicht generell mal unterscheiden.
00:08:39: Versickerungsanlage ja, aber ich denke, es macht einen Unterschied, ob sie in einer
00:08:42: Region steht, wo vielleicht 600 Millimeter Niederschlag im Jahr fallen oder 1.
00:08:45: 200 Millimeter.
00:08:47: Also da wo 600 fallen, kann ich vielleicht
00:08:49: auch eher Bäume nehmen, die länger- oder muss Bäume nehmen, die längere Trockenheit
00:08:51: mal gut ertragen, wobei ich dazu sagen möchte, alle Bäume, die da frisch
00:08:56: gepflanzt sind, müssen natürlich die ersten fünf Jahre gepflegt werden.
00:08:59: Und wenn die Trockenheit gar zu lange
00:09:00: anhält, muss man dann auch mal nachhelfen, ja, mit Wasser, sonst gehts halt nicht.
00:09:04: Aber, ich sage mal, in einer Gegend mit 1.
00:09:06: 200 Millimeter Niederschlag, da nehme ich dann eher Bäume, die halt
00:09:09: mehr Feuchtigkeit von Hause aus vertragen oder lieben.
00:09:12: Und wenn ich- mit dem Spitzahorn, da muss ich halt dann die Versickerungsanlage so
00:09:18: aufbauen, dass ich möglichst kein stauendes Wasser habe, ja.
00:09:22: Das kann man ja berechnen, man weiß ja, wie viel Substrat in der Baumgrube ist und
00:09:27: wie viel Wasser das aufnehmen kann, maximal.
00:09:30: Und man muss sich entweder die Grube entsprechend groß machen, dass das Wasser
00:09:33: halt aufgenommen, aber nicht zurückgestaut wird.
00:09:36: Oder wenn der Platz dafür nicht da ist,
00:09:38: muss man es halt so machen, wie wir es in der Demonstrationsanlage gemacht haben,
00:09:40: dass halt das überflüssige Wasser am Grund der Baumgrube gesammelt wird und dann
00:09:44: anderweitig abgeleitet wird, ja, dass es also zu keinem längeren Einstau kommt.
00:09:47: Und dann geht das auch mit solchen Baumarten, die da eher empfindlich sind.
00:09:51: Also dann wird die Versickerungsanlage ein
00:09:53: Stück weit ausgelagert, ne, oder erweitert.
00:09:56: Ja, erweitert.
00:09:58: Und ich sage mal, die
00:09:59: Grundwasseranreicherung und der Rückstau in der Anlage insgesamt,
00:10:02: also ich sag mal die technische Versicherung, einschließlich der
00:10:05: Baumversickerung, die bleibt ja erhalten, ja.
00:10:07: Und die Schutzwirkung, die man ja haben
00:10:10: will vor Überflutung oder Hochwassern, die bleibt ja erhalten.
00:10:14: Und mit eine Rolle spielt natürlich auch
00:10:16: die Bodenbeschaffenheit, weil wir zum Beispiel an dem Teststandort
00:10:20: einen sehr schlecht versickerungsfähigen Unterboden haben.
00:10:26: Auch das muss natürlich berücksichtigt werden.
00:10:29: Genau, und das ist ja auch ein ganz
00:10:31: wichtiger Faktor, bevor man anfängt, sozusagen, zu bauen, dass man weiß, wie
00:10:34: hoch die Versickerungsfähigkeit oder wie niedrig, vom Untergrund ist.
00:10:38: Und dann sage ich mal, wäre da in Rastatt ein durchlässiger Sandboden, hätten wir
00:10:42: sicher das- diese Zusatzanlage nicht gebraucht, ne.
00:10:47: Hm (bejahend).
00:10:47: Das ist jetzt ein Punkt, auf was man als Landschaftsplaner achten muss.
00:10:52: Was würden Sie so zusammenfassend sagen?
00:10:54: Auf was muss man bei der Auswahl von
00:10:57: Bäumen und Sträuchern achten, aber auch bei der Planung von
00:11:00: solchen Versickerungsanlagen, über die wir eingangs gesprochen haben?
00:11:05: Wie gesagt, ganz abkoppeln können wir uns von den äußeren Bedingungen nicht, ja?
00:11:11: Ich würde aber auf jeden Fall dafür sorgen, dass das Wasser- also nichts
00:11:16: bauen, was mit Absicht einen Wasseranstau hervorruft.
00:11:19: Da bin ich mir mal mit den Kollegen einig, da aus Österreich in der Schweiz.
00:11:24: Das Wasser sollte schon fließen und nicht lange irgendwie stehen.
00:11:27: Es gibt auch so Modelle von anderen
00:11:28: Anbietern, die darunter durch so eine Art Wanne bauen, wo das Wasser drin stehen
00:11:33: soll, also das ist sicher nicht so günstig.
00:11:36: Wichtig ist, eine gleichmäßige
00:11:39: Wasserverteilung, also wenn das Wasser dann kommt.
00:11:41: Dafür haben wir ja diese Verteilebene, um das sicherzustellen.
00:11:46: Ich kenne einen Versuch von den Kollegen
00:11:48: in der Schweiz, die leiten das Wasser einfach oberirdisch ein.
00:11:51: Auf einer längeren Teilstrecke haben die nur wenige Einleitungspunkte.
00:11:55: Man sieht genau, dort wo das Wasser eingeleitet wird, sind
00:11:59: die Versuchsbäume dicker als 20 Meter weiter weg, ja.
00:12:03: Das ist natürlich auch ein Effekt, den man nicht haben will.
00:12:05: Also gleichmäßige Wasserverteilung ist wichtig.
00:12:09: Und dann, wie gesagt, auch einen Blick auf die äußeren Umstände werfen.
00:12:14: Aber wie gesagt, Bäume, die von Hause aus empfindlich reagieren auf zu viel
00:12:19: Feuchtigkeit, die würde ich da generell nicht reinpflanzen.
00:12:22: Lieber die, die- wie gesagt, aus diesem Hartolzauen-Bereich.
00:12:25: Es gibt ja auch, ich sag mal, in
00:12:27: Nordamerika gibt es ja vergleichbare Pflanzengesellschaften.
00:12:30: Zum Beispiel der Lederhülsenbaum, die
00:12:32: Gleditsia, die wird ja sowieso schon gerne als Baum gepflanzt, als Straßenbaum.
00:12:36: Der ist auch sehr anpassungsfähig, der
00:12:37: kommt aus solchen Pflanzengesellschaften dort auch.
00:12:40: Der kommt naturgemäß in Gebieten vor mit Niederschlägen zwischen 400 und 1.
00:12:44: 200 Milimeter Niederschlag.
00:12:45: Also das zeigt ja schon, dass er offenbar sehr, sehr anpassungsfähig ist.
00:12:50: Oder der Eschenblättrige Ahorn,
00:12:52: auch aus Nordamerika, der ist auch unglaublich anpassungsfähig.
00:12:55: Den sehen wir allerdings hier nicht so
00:12:57: sehr gern, weil er sich gerne aussät und dann hier natürlich (die??
00:13:01: ) Gewässer bei uns breitmacht.
00:13:02: Aber in der Stadt, denke ich, ist vielleicht die Gefahr nicht so.
00:13:04: Oder man kann statt der heimischen Esche, die halt wie gesagt, im Moment nicht
00:13:07: gepflanzt werden kann, kann man auch nordamerikanische Eschenpflanzen,
00:13:11: Weißesche zum Beispiel, ja, die nicht ganz so groß werden, aber
00:13:15: halt ähnliche Standortansprüche haben und dort auch funktionieren können.
00:13:19: Jetzt an wen kann ich mich denn wenden als
00:13:21: Planer, ne, wenn ich mich- wenn ich die Pflanzenwahl treffen muss?
00:13:27: Ha (lacht), das ist ganz schwierig, weil es gibt noch keine Listen, ne.
00:13:31: Ich meine, in den Fachbüchern oder in den
00:13:33: guten Staudenkatalogen finden sie hinten so Listen zur Verwendung.
00:13:37: Ne, nach, was weiß ich, nach Baumhöhe und
00:13:39: nach Bäumen, die dichte oder weniger dichte Krone haben und solche, die halt
00:13:42: eher, was weiß ich, sandige oder schwere Böden bevorzugen und so weiter.
00:13:47: Aber zu dem Thema gibt es noch keine Listen.
00:13:49: Sie wissen ja, ich habe mal eine gemacht, sozusagen, für den internen Gebrauch,
00:13:53: aber es gibt da noch keine großen Erfahrungen meines Wissens, ja.
00:13:57: Im Hintergrund stehe ich in Kontakt mit einigen Kollegen, aber die suchen gerade
00:14:01: noch nach Fördermitteln, dass wir so eine Art Projekt starten könnten, wo wir das
00:14:05: dann mal diskutieren oder vielleicht Versuche machen oder so.
00:14:08: Das ist halt alles noch sehr, sehr neu.
00:14:10: Es gibt amerikanische Untersuchungen, die
00:14:11: sind schon länger, aber die beziehen sich halt nur auf Sträucher.
00:14:14: Die habe ich mit in der Liste und
00:14:18: da sind aber natürlich auch einige auch Straucharten dabei, die es nur in
00:14:20: Nordamerika in den Baumschuhen gibt, die es bei uns nicht gibt, ja.
00:14:24: Ja.
00:14:24: Wie gesagt, was die Stauden angeht, kann ich auf die Homepage hier von der LWG, dem
00:14:27: Institut für Stadt-, Grün- und Landschaftsbau, verweisen.
00:14:29: Da gibt es, wie gesagt, zumindest von
00:14:31: unserer Seite aus schon längere Erfahrungen bei den Gehölzen.
00:14:35: Wie gesagt,
00:14:37: diese Hartolzauen-Gehölze, die findet man ja in den Florenwerken oder
00:14:42: wer es verwendet, diese Lebensbereiche der Gehölze nach dem Professor Kiermeier, da
00:14:46: kann man sich mal orientieren, aber langjährige Erfahrung oder gar praktische
00:14:52: Versuche kenne ich keine, gibt es meines Erachtens auch noch keine.
00:14:58: Hm (bejahend). Okay, also viel Abwägen, viel Austausch,
00:15:01: viel mit Experten sprechen, wie auch mit Ihnen zum Beispiel, genau.
00:15:06: Ja, Herr Schönfeld, erst mal vielen Dank für die
00:15:12: Expertise, für Ihre Tipps zur Bepflanzung von Versickerungsanlagen.
00:15:16: Ich bin sicher, dass unsere Hörerinnen und
00:15:18: Hörer viel gelernt haben (lacht), und nun zumindest eine bessere Einordnung
00:15:22: haben, welche Bäume und Pflanzen zu ihrem Projekt passen.
00:15:28: Ja, wenn Sie vorab mehr über Bäume in der
00:15:31: Stadt erfahren wollen, schauen Sie auch gerne bei uns auf der Webseite vorbei.
00:15:35: Oder wenn Sie Fragen, Anmerkungen zu
00:15:38: dieser Folge haben, dann schreiben Sie uns gerne per E-Mail an info@hauraton.
00:15:41: de.
00:15:43: Wir leiten es auch gerne natürlich an Sie
00:15:45: weiter, Herr Schönfeld, ne, wir sind ja in regem Kontakt.
00:15:48: Genau, gerne.
00:15:49: So, dass da wirklich, ja, zukunftsweisende Projekte, Standorte entstehen,
00:15:56: die auch lange, lange anhalten und schön anwachsen können.
00:16:01: Vielen Dank, Herr Schönfeld.
00:16:02: Gern geschehen, Frau Haller.
00:16:04: Ja, das war es für heute.
00:16:05: Ich verabschiede mich von Ihnen und wünsche einen schönen Tag.
00:16:08: Bis dann, tschüss. Vielen Dank, Ihnen auch, tschüss.
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